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EU-Drogenbericht: Fahnder beschlagnahmen Rekordmenge Kokain

Innerhalb eines Jahres hat sich die Menge an beschlagnahmtem Kokain in Europa verdoppelt und damit einen neuen Höchststand erreicht. Zu diesem Fazit kommt der Jahresbericht der EU-Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht für das Jahr 2017. Demnach stellten Fahnder in der Europäischen Union 140,4 Tonnen der Droge sicher – im Vergleich zu 70,9 Tonnen ein Jahr zuvor.

Die Menge an beschlagnahmtem Kokain hatte 2006 schon einmal bei 120 Tonnen gelegen, war aber danach kontinuierlich gesunken. Für 2017 meldete die Beobachtungsstelle 104.000 Einzelfunde, im Vergleich zu 98.000 im Jahr davor. Eine besondere Herausforderung sei groß angelegter Schmuggel in Schiffscontainern, hieß es.

Die Beobachtungsstelle treibe aber vor allem die neuen digitalen Vertriebswege um. Dealer böten Drogen vermehrt im Darknet und über verschlüsselte Kommunikationswege an, heißt es in dem Bericht. Neue sogenannte Call-Center für Kokain brächten die Droge mit Kurieren zu den Kunden. Im Wettbewerb mit anderen Kriminellen setzten die Dealer auf zusätzliche Dienstleistungen, so die Experten.

Kokain ist nach Angaben der Beobachtungsstelle die in der EU am häufigsten gebrauchte aufputschende illegale Droge. Rund 2,6 Millionen junge Leute zwischen 15 und 24 Jahren hätten sie 2017 konsumiert. Eine neue Abwasserstudie habe ergeben, dass die Menge an Kokain-Abbauprodukten von 2017 bis 2018 in 22 der 38 überprüften Städte gestiegen sei. Die höchsten Werte seien in Städten in Belgien, Spanien, den Niederlanden und Großbritannien entdeckt worden.

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