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ARD-Deutschlandtrend: Weitere Umfrage sieht Grüne als stärkste Kraft

Nach dem Forsa-Trendbarometer sieht eine zweite Umfrage die Grünen als stärkste Kraft, knapp vor der Union. Laut dem ARD-Deutschlandtrend käme die Union auf
25 Prozent und die Grünen auf 26 Prozent, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre.

Die SPD würde nur noch viertstärkste Kraft werden: Mit zwölf Prozent erreicht sie den niedrigsten Wert der Sozialdemokraten beim
Deutschlandtrend. Sie liegt damit einen Prozentpunkt hinter der AfD
(13 Prozent). In der Umfrage bleibt die FDP unverändert bei acht Prozent,
die Linke verliert zwei Punkte und kommt auf sieben Prozent.

Die Grünen waren
bei der Wahl des EU-Parlaments am 26. Mai mit 20,5 Prozent erstmals
zweitstärkste Kraft. Union und SPD hatten mit 28,9 beziehungsweise 15,8
Prozent ihr bisher schlechtestes Ergebnis eingefahren.

Fast drei Viertel sind unzufrieden mit der Bundesregierung

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden auch befragt, wie zufrieden sie mit der Bundesregierung sind. 28 Prozent der Befragten sind demnach zufrieden. Das sind zehn Punkte weniger im Vergleich zu Anfang Mai. 72 Prozent sind weniger bis gar nicht zufrieden. Die Rücktrittsankündigung von Partei- und Fraktionsvorsitzenden der SPD, Andrea Nahles, begrüßten 65 Prozent der Befragten. 27 Prozent finden es falsch.

Mit der Arbeit der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer sind aktuell 24 Prozent der Befragten zufrieden. Sie verliert damit zwölf Prozentpunkte. 

Für den Deutschlandtrend wurden Anfang Juni einmal 1.000 Menschen und einmal 1.500 Menschen repräsentativ befragt. Die ARD weist darauf hin, dass die Schwankungsbreite der Umfrageergebnisse bei großen
Parteien etwa drei Prozentpunkte, bei kleineren Parteien etwa einen
Punkt beträgt.

Über die Unsicherheiten von Umfragen

Repräsentative Umfragen unterliegen immer Fehlern. Man kann davon ausgehen, dass der tatsächliche Wert mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem Bereich von einem bis drei Prozentpunkten über oder unter den letztlich angegebenen Messwerten liegt. Den Korridor dieses statistischen Fehlers zeigen wir ab sofort in unseren Grafiken zu Wahlumfragen.

Die Ergebnisse basieren immer auf Stichprobenbefragungen. Diese decken in der Regel nur spezielle Teile der Bevölkerung ab (zum Beispiel Menschen mit Festnetz-Telefonanschluss oder Internetnutzer). Einige potenzielle Teilnehmer sind ablehnend und wollen erst gar nicht befragt werden. Fragen werden mitunter auch falsch verstanden und nicht immer aufrichtig beantwortet. Zum Beispiel auch in Reaktion auf vorangegangene Umfragen. Um jedoch ein allgemeines Meinungsbild über alle Bevölkerungsgruppen hinweg zu berechnen, müssen die Demoskopen fehlende Messwerte und vermutete Ungenauigkeiten ausgleichen und die vorliegenden Zahlen neu gewichten. Diese (in der Regel nicht transparenten) Formeln unterscheiden sich in den Instituten und führen daher zu unterschiedlichen Aussagen.

Umfragewerte sind immer Momentaufnahmen. Mehr als eine grobe Tendenz für ein Meinungsbild lässt sich daraus nicht ableiten. Selbst wenn die Aussagen und Berechnungen zum Veröffentlichungszeitpunkt der Umfrage nahe an der Realität liegen, ist immer noch offen, ob die damals befragten Wähler zum Beispiel später tatsächlich ihre Stimme abgeben oder sich kurzfristig umentscheiden.

Weitere Hintergründe über unseren Umgang mit Wahlumfragen finden Sie in unserem Transparenzblog Glashaus.

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