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Sudan: Militär geht gewaltsam gegen Sitzblockade von Demonstranten vor

Im Konflikt zwischen Opposition und Militärrat im Sudan sollen zwei Personen getötet worden sein. Das teilte ein sudanesischer Ärzteverband mit. Das Militär ist offenbar gegen eine Sitzblockade von Demonstrierenden in der sudanesischen Hauptstadt Khartum vorgegangen. Explosionen und Gewehrschüsse waren zu hören. Truppen blockierten die Zugangsstraßen zum Camp von Zehntausenden Protestierenden, die seit Wochen mit einer Sitzblockade einen Übergang zu einer Zivilregierung fordern.

Der an der Spitze der Proteste stehende Berufsverband SPA erklärte auf Twitter, die Streitkräften hätten versucht, mit Gewalt die seit Wochen andauernde Sitzblockade im Zentrum Khartums aufzulösen. Der britische Botschafter im Sudan, Irfan Siddiq, twitterte, man sei “extrem besorgt” über die Schüsse, die zu hören seien.

Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira berichtete, die Opposition habe zu zivilem Ungehorsam aufgerufen. Laut Opposition verliefen die Sitzstreiks friedlich. Sie hätten die Soldaten nicht provoziert.

Die Streitkräfte hatten im April den Machthaber Omar al-Baschir nach monatelangen Straßenprotesten gegen dessen 30 Jahre lange Herrschaft gestürzt. Doch die Proteste halten an: Aktivistinnen und Aktivisten fordern, dass es erst in drei Jahren Wahlen geben sollte, damit zivile Politikerinnen und Politiker alle sozialen und politischen Netzwerke von Al-Baschirs Partei auflösen könnten.

Die Demonstrierenden fordern eine “begrenzte militärische Repräsentation” in einem Übergangsrat, der das Land bis zur Zivilregierung regieren würde. Militär und Demonstrierende sind über die Besetzung des Rats gespalten. Die regierenden Generäle wollen die Macht nicht abgeben.

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