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Frankreich: Haftbefehl gegen mutmaßlichen Attentäter von Lyon

Eine Woche nach dem Bombenanschlag in Lyon ist gegen den mutmaßlichen Attentäter Mohamed Hichem M. Haftbefehl erlassen worden. Der 24-jährige Algerier werde wegen “versuchten terroristischen Mordes”, “Mitgliedschaft in einer terroristischen, kriminellen Vereinigung” sowie “Herstellung eines Sprengkörpers in Verbindung mit einem terroristischen Unterfangen” beschuldigt. Das teilte die Pariser Staatsanwaltschaft mit. Bei der Explosion am Freitag vergangener Woche seien 14 Menschen leicht verletzt worden. Bislang war von 13 Verletzten die Rede gewesen.

Mohamed M. war am Montag festgenommen worden. Zunächst leugnete er die Tat. Nach Justizangaben gestand er am Donnerstag, den Sprengsatz gebaut und gezündet zu haben. Zudem habe er der Terrormiliz Islamischer Staat die Treue geschworen.

Der mutmaßliche Attentäter hatte die mit Schrauben und Metallkugeln gefüllte Tasche in einer Fußgängerzone der Altstadt von Lyon deponiert. Den Ermittlungen zufolge verwendete er kleine Mengen des Sprengstoffs TATP. Die hochexplosive Substanz wird häufig von Dschihadisten eingesetzt, etwa bei den Pariser Anschlägen im November 2015 mit 130 Todesopfern. Die Auswertung eines sichergestellten Computers ergab zudem, dass damit Internetrecherchen im Zusammenhang mit dem Dschihad und der Herstellung von Sprengkörpern durchgeführt wurden.

Nach Angaben des Staatsanwalts Rémy Heitz reiste Mohamed M. im August 2017 mit einem 90 Tage gültigen Touristenvisum nach Frankreich. Derzeit habe er keine Aufenthaltsgenehmigung und keine Beschäftigung. 

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