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Donau: Schiffsunglück in Ungarn

Bei dem Zusammenstoß zweier Touristenschiffe sind am späten Mittwochabend in Budapest mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. 19 Passagiere werden nach Behördenangaben noch vermisst.

Das 27 Meter lange Ausflugsschiff Hableany des Schifffahrtsunternehmens Panorama Deck war gegen 22 Uhr auf der Höhe des Parlamentsgebäudes mit einem anderen, größeren Schiff
zusammengestoßen. Anschließend kenterte es und ging unter. An Bord waren 30 südkoreanische Touristen und Touristinnen, drei Reisebegleiter sowie zwei ungarischen Besatzungsmitglieder.

Die Gründe des Unfalls sind noch unklar. Das Schiff wurde Berichten zufolge nach mehreren Stunden nahe der Margaretenbrücke gefunden. Der Zugang zur Donau wurde durch die Behörden gesperrt. 

“Bislang wurden sieben Menschen in einem stabilen Zustand ins Krankenhaus eingeliefert”, sagte ein Sprecher der Rettungskräfte am frühen Donnerstagmorgen. Die Suche nach den Vermissten mit Hilfe von Tauchern werde fortgesetzt. Allerdings gestaltete sich die Suche aufgrund der starken Strömung und schlechten Wetterbedingungen schwierig. Heftige Regenfälle hatten seit Anfang Mai den Wasserstand der Donau ansteigen lassen. Die Wassertemperatur der Donau beträgt aktuell nur 15 Grad.  

Keine Rettungswesten

Bei dem Unglück haben die Touristinnen an Bord offenbar keine
Rettungswesten getragen. Das teilte das Außenministerium in Südkorea am
frühen Donnerstag unter Berufung auf landeseigene Diplomaten vor Ort in Ungarn
mit. Für Touristen auf Donau-Ausflugsbooten sei es alledings “üblich”, keine Schwimmwesten zu tragen.

Südkoreas Präsident Moon Jae In wies die Behörden an, “alle verfügbaren Ressourcen” für die Rettung bereitzustellen, wie das Präsidentenbüro mitteilte. Ungarns Gesundheitsministerin Ildikó Horváth begab sich an die Unglücksstelle, um den Familien der Opfer ihr Beileid auszudrücken. Das Außenministerium kündigte außerdem an, eine “schnelle Einsatzgruppe” mit 18
Beamtinnen und Beamten und Rettungskräften an den Unglücksort nach Budapest zu
schicken.

Die Donau fließt mitten durch Budapest und trennt die beiden Stadthälften Buda und Pest voneinander. Ausflugsfahrten per Schiff sind auf dem Budapester Flussabschnitt, wegen der schönen Aussicht auf Stadt und Parlament, bei Touristinnen sehr beliebt. 

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