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Europawahl: In voller Blüte

Oder geht noch mehr? Nach ihrem Erfolg bei der Europawahl kämpfen die Grünen von jetzt an mit der CDU um Platz eins. Und auch in der EU stellt sich die Frage: Wer ist in Zukunft der Garant einer bürgerlichen Politik?

Europawahl: In voller Blüte


© Lisa Rienermann

Wenn man Robert Habeck im Mai 2019 nach den Gründen für die scheinbar
unaufhaltsame Karriere seiner Partei fragt, fällt ihm der Sommer 2018 ein. Der war nicht nur
ungewöhnlich heiß und trocken. Es war auch der Sommer, in dem CDU und CSU erbittert über die
Flüchtlingspolitik stritten. Damals, glaubt Habeck, sei ein Grundvertrauen gebrochen: Dass die
Union als zentrale politische Kraft und letzte intakte Volkspartei weiterhin Garant für die
Stabilität der Republik sein würde. Stattdessen sei die Sorge gewachsen, dass CDU und CSU
unter den Attacken des Rechtspopulismus selbst zu einer Kraft werden könnten, die die
Werteachse der Republik verschieben würde. Für Habeck war das der Moment, in dem sich der
Rollenwechsel der Grünen vollzog, der nun bei den Europawahlen einen spektakulären
Niederschlag
gefunden hat. Fast verdoppelt haben die Grünen ihr Ergebnis im Vergleich zur Wahl
2014, mit 20,5 Prozent sind sie nun die zweitstärkste Kraft. Und womöglich bald nicht mehr nur
Kanzlermacherin, sondern selbst Kanzlerpartei.

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