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Wahl in Europa: Europawahlen haben in Deutschland begonnen

In Deutschland und 20 weiteren europäischen Ländern hat am Sonntagmorgen der letzte Tag der Europawahlen begonnen. Insgesamt sind knapp 430 Millionen Bürger von Sizilien bis Helsinki dazu aufgerufen, 751 Abgeordnete für das Brüsseler Parlament zu bestimmen. Deutschland entsendet 96 Abgeordnete. Welche Partei wie viele davon nach Straßburg und Brüssel schicken wird, darüber entscheiden die 65 Milliuonen deutschen Wahlberechtigten.

Die deutschen Wahllokale schließen um 18 Uhr. Wie bei Bundestagswahlen gibt es anschließend bei ARD und ZDF eine Prognose für das bundesweite Ergebnis, ab 18.15 Uhr werden erste Hochrechnungen erwartet. Gegen 20.15 Uhr sollte ein erstes europaweites Stimmungsbild feststehen.

Es werden zeitgleich in 21 europäischen Ländern die neuen Abgeordneten für das Europäische Parlament gewählt. Unter ihnen in den bevölkerungsreichen Länder Deutschland, Frankreich und Italien. In Italien schließen die letzten Wahllokale der EU und zwar um 23.00 Uhr. Erst danach dürfen amtliche Wahlergebnisse bekannt gegeben werden.

Zusammenarbeit oder Alleingang?

Mehrere europäische Länder hatten schon vorher in dieser Woche abgestimmt. Großbritannien hatte trotz seines Austrittsantrags bereits am Donnerstag gewählt, ebenso wie die Niederlande. Auch Irland, die Slowakei, Tschechien, Malta und Lettland haben bereits abgestimmt.

Die Wahl des EU-Parlaments gilt als Machtprobe zwischen nationalistischen Kräften, die Zuwanderung ablehnen und mehr Macht für die nationalen Regierungen verlangen, und pro-europäischen Parteien, die sich für eine stärkere Integration einsetzen. Sie vertreten die Auffassung, dass Probleme wie Klimawandel und Zuwanderung durch Zusammenarbeit besser gelöst werden können als durch nationale Alleingänge.

Union und SPD müssen nach Umfragen hierzulande fürchten, dass sie bei der Europawahl auf ihre jeweils historisch schlechtesten Ergebnisse fallen. Die Grünen könnten Umfragen zufolge vor der SPD zweitstärkste Kraft werden, erstmals überhaupt bei einer bundesweiten Wahl.

Der französische Präsident Emmanuel Macron nannte die Wahl die wichtigste seit 1979, weil Nationalisten eine existenzielle Gefahr für die EU seien.

Berichte und Hintergründe zur Europawahl finden Sie hier auf unserer Themenseite. Ab dem Nachmittag werden wir in einem Liveblog über die aktuellen Ergebnisse berichten.

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