/“Maschinen wie ich”: Hier wird der neue Mensch programmiert

“Maschinen wie ich”: Hier wird der neue Mensch programmiert

Hätte der Computer uns schon 1982 überlegen sein können? Ian McEwans Roman “Maschinen wie ich” entfaltet ein Großthema unserer Epoche.

26. Mai 2019, 23:22 UhrEditiert am 26. Mai 2019, 23:22 Uhr

"Maschinen wie ich": Das ist Fred (links), ein neuer Roboter der britischen Firma Engineered Arts. Er ist noch längst nicht so menschlich wie Adam in McEwans Roman und doch eine ebensolche "Glanzleistung von Ingenieurskunst und Softwaredesign" .

Das ist Fred (links), ein neuer Roboter der britischen Firma Engineered Arts. Er ist noch längst nicht so menschlich wie Adam in McEwans Roman und doch eine ebensolche “Glanzleistung von Ingenieurskunst und Softwaredesign” .
© Matt Cardy/Getty Images

Der britische Autor Ian McEwan bearbeitet von jeher mit Fleiß und
Könnerschaft die großen moralischen Fragen unserer Zeit, so wie sie sich seinen Helden aus der
akademisch gebildeten britischen Mittelklasse darstellen. Durch seine Romane schleichen keine
idiosynkratischen Außenseiter auf der Suche nach dem richtigen Wort für ihre exaltierten
Empfindungen, sondern gehen sprachlich und seelisch solide ausgestattete höhere Angestellte
auf denkbar nüchterne und fachkundige Weise ihren unglamourösen Pflichten nach. Man konnte in
den vergangenen Jahren keinen der zahlreichen Romane von Ian McEwan lesen, ohne leichthändig
und kompetent in den aktuellen Forschungsstand einer komplizierten Sachfrage des modernen
Lebens eingeführt zu werden – Klimaforschung, Neurobiologie, Rechtsprechung, Kindeswohl, um
nur einige der ausgewiesenen Fachgebiete des britischen Bestsellerautors zu nennen.

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