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Litauen: Gitanas Nauseda gewinnt Präsidentschaftswahl

Der unabhängige Ökonom Gitanas Nausėda wird neuer Präsident von Litauen. In der Stichwahl um das höchste Staatsamt gewann Nausėda gegen die ehemalige Finanzministerin Ingrida Šimonytė. Nach Auszählung von mehr als zwei Dritteln aller Wahlbezirke ist Nausėda auf etwa 70 Prozent der abgegebenen Stimmen gekommen, teilte die staatliche Wahlkommission in Vilnius mit. Die Wahlbeteiligung lag nach vorläufigen Angaben bei 53,4 Prozent.

Beide Kandidaten hatten in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl die absolute Mehrheit verfehlt: Der
54-jährige Nausėda hatte etwa 31 Prozent aller Stimmen erhalten, auf die von der
konservativen Oppositionspartei nominierten Šimonytė entfielen etwa
30 Prozent der Stimmen. Die bisherige litauische Staatspräsidentin Dalia Grybauskaitė konnte
nach zwei Amtszeiten verfassungsgemäß nicht wieder kandidieren.

Sowohl Nausėda als auch Šimonytė vertreten konservativ-liberale Positionen und haben erklärt, bei einem Wahlsieg den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken zu wollen. Nausėda, der als
unabhängiger Kandidat antrat, hatte im Wahlkampf den Aufbau eines Wohlfahrtsstaats versprochen.

In Litauen hat das Staatsoberhaupt vorwiegend repräsentative Aufgaben, im Vergleich zum deutschen Bundespräsidenten aber weiter gehende Kompetenzen in der Außen- und Verteidigungspolitik. So vertrat Grybauskaitė ihr Land etwa regelmäßig bei EU-Gipfeln.

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