/Großbritannien: Leadsom, Raab und Gove bewerben sich um May-Nachfolge

Großbritannien: Leadsom, Raab und Gove bewerben sich um May-Nachfolge

Die ehemalige britische Unterhausvorsitzende Andrea Leadsom, der ehemalige Brexit-Minister Dominic Raab und Umweltminister Michael Gove wollen sich um das Amt der Premierministerin bewerben. Das berichteten die britischen Zeitungen Mail on Sunday und Sunday Times sowie die BBC. Nach dem Rücktritt der britischen Regierungschefin Theresa May hatten sich bisher fünf Kandidaten und Kandidatinnen für ihre Nachfolge ins Gespräch gebracht.

Leadsom war wenige Tage zuvor im Streit über den Brexit-Kurs der Regierung als Unterhausvorsitzende zurückgetreten. Leadsom ist eine prominente
Verfechterin eines EU-Austritts.

Raab sagte, als ehemaliger Brexit-Minister verfüge er über die notwendige Erfahrung für die Position. Von diesem Posten war der Brexit-Befürworter Raab vor einem Jahr zurückgetreten – aus Protest gegen den Entwurf eines EU-Ausstiegsvertrags.

“Ich
glaube daran, dass ich bereit bin, dieses Land zu vereinen”, sagte Gove und dass er für die May-Nachfolge kandidieren werde. Der seit Juni 2017 amtierende Umweltminister gilt als bestens vernetzt – im britischen Parlament, den Mächtigen in
der Welt und mit den Medien. Seine
Position ist, dass Großbritannien die EU mit oder ohne Brexit-Deal
verlassen muss.

Vor Leadsom Raab und Gove hatten bereits Ex-Außenminister Boris Johnson, der als Favorit gilt, der amtierende Außenminister Jeremy Hunt, Entwicklungshilfeminister Rory Stewart, Ex-Arbeitsministerin Esther McVey sowie Gesundheitsminister Matt Hancock ihre Kandidatur bekanntgegeben.

Nach dem ersten Wahlgang werden zwei Kandidaten ausgewählt

In der Woche vom 10. Juni an dürfte das mehrstufige Auswahlverfahren
beginnen. Zunächst wird das Bewerberfeld von den Abgeordneten der
Tory-Fraktion in mehreren Wahlgängen auf zwei Personen reduziert. In
jedem Wahlgang scheidet der oder die Letztplatzierte aus. Die beiden Verbliebenen müssen sich der Parteibasis bei einer Urwahl stellen. Der
Führungswechsel ändert an den knappen Mehrheitsverhältnissen im
Parlament nichts – es sei denn, es gibt eine Neuwahl.

May hatte am Freitag ihren Rücktritt angekündigt, nachdem
sie erneut mit dem Versuch gescheitert ist, ihren mit der
EU ausgehandelten Brexit-Vertrag durch das Parlament zu bringen.
Den Parteivorsitz will May am 7. Juni abgeben.

Hits: 16