/Die Füchse Berlin sind überzeugte Europäer

Die Füchse Berlin sind überzeugte Europäer

Mit dem Zugehörigkeitsgefühl für Europa ist das in diesen Zeiten so eine Sache. Die einen wollen unbedingt raus, die anderen unbedingt rein, wiederum andere können sich partout nicht entscheiden. Bei den Füchsen Berlin stellen sich derlei Grundsatzfragen gar nicht erst – der Handball-Bundesligist will unbedingt wieder nach Europa, sprich: in den internationalen Wettbewerb. Zuletzt verpassten die Füchse dieses Ziel am Ende der Spielzeit 2010/11. Für den Fall der Fälle habe der Verein zwar Rücklagen gebildet, auf die er zugreifen könne, betont Manager Bob Hanning. Zum Selbstverständnis des Klubs und seiner Wahrnehmung am umkämpften Sportstandort Berlin würde dieses Szenario allerdings nicht passen.

Um dies auf der Zielgeraden der Saison abzuwenden, werden sich die Füchse in ihren verbleibenden drei Bundesliga-Spielen strecken müssen. Von jenen punktgleichen Teams, die um die Tabellenplätze fünf und sechs kämpfen (neben den Füchsen sind das die MT Melsungen und der Bergische HC), haben die Berliner das mit Abstand schwerste Restprogramm: An diesem Sonntag empfangen sie zunächst den Deutschen Meister der Jahre 2016 und 2017, die Rhein-Neckar Löwen (13.30 Uhr, Max-Schmeling-Halle und live bei Sky) – und am Mittwoch reisen sie zum Titelverteidiger und Tabellenführer, zur SG Flensburg-Handewitt; zwei sehr ambitionierte Aufgaben.

Trainer Velimir Petkovic gibt sich trotzdem optimistisch. „Das Gute ist, dass wir es selbst in der Hand haben und nicht auf Schützenhilfe der Konkurrenz angewiesen sind“, sagt er. Dafür haben die Berliner am vergangenen Wochenende gesorgt, beim Finalturnier um den EHF-Pokal: Weil der siegreiche THW Kiel ohnehin für die Champions League qualifiziert ist und seinen Startplatz im EHF-Cup weiterreicht, genügt in der Bundesliga ausnahmsweise auch Tabellenplatz sechs zur direkten Europapokal-Qualifikation.

Zur Umsetzung dieses erklärten Minimalziels hat Petkovic seinen Profis zu Wochenbeginn zwei freie Tage eingeräumt. „Ich hätte ihnen gern noch ein oder zwei mehr gegeben, aber das ging leider nicht“, sagt der Trainer. „Wichtig war vor allem, dass alle den Kopf freikriegen und wieder zu Kräften finden.“

Im Pokal setzten sich die Berliner gegen die Löwen durch

Zuletzt haben die Füchse gute Erfahrungen mit den Rhein-Neckar Löwen gemacht: Im Dezember gewannen sie ein denkwürdiges Pokal-Viertelfinale gegen die Mannheimer erst nach Verlängerung, in der regulären Spielzeit hatte Hans Lindberg mit der Schlusssirene per Heber von der Siebenmeterlinie ausgeglichen. Petkovic sagt: „Wenn wir wieder gewinnen, könnten wir schon mit einem Bein in Europa stehen.“ Und da wollen die Berliner schließlich hin.

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