/Bombe in Lyon: Angreifer von Lyon nutzte Sprengstoff TATP

Bombe in Lyon: Angreifer von Lyon nutzte Sprengstoff TATP

Der Hintergrund der Tat ist unklar: Die französische Polizei fahndet nach der Explosion in Lyon vom Freitag weiter nach einem Mann, der auf einem Fahrrad vom Tatort wegfuhr.

Der Sprengsatz war vor einer Bäckerei in der Rue Victor-Hugo, einer Fußgängerzone, explodiert. Wegen versuchten Mordes im Zusammenhang mit einem terroristischen Hintergrund leitete die Pariser Antiterrorstaatsanwaltschaft Ermittlungen ein. Es habe noch niemand die Tat für sich reklamiert, sagte Staatsanwalt Rémy Heitz. Aber allein die Tatsache, dass jemand mitten am Tag in einer belebten Straße eine solche Tat verübe, reiche für Antiterrorermittlungen aus.

Nach Angaben der Polizei hatte ein Mann eine Papiertüte vor der Bäckerei abgelegt und war dann mit dem Fahrrad auf demselben Weg weggefahren, über den er zuvor gekommen war. Auf der Papiertüte konnte zwar inzwischen eine DNS-Spur gesichert werden. Ob diese zum mutmaßlichen Täter gehöre, sei aber nicht klar, hieß es. Französischen Medienberichten zufolge lieferte die Spur zudem in keiner Datenbank einen Treffer.

Von dem Fahrradfahrer, der als Verursacher der Bombenexplosion verdächtigt wird, twitterte die Polizei neue Fotos und eine Beschreibung. Die Fotos stammen von einer Überwachungskamera und sind sehr unscharf. Laut Polizei trug der Mann ein dunkelgrünes Oberteil mit hochgekrempelten Ärmeln, helle Shorts und einen dunklen Rucksack mit einem Schultergurt. Außerdem trug er eine dunkle Mütze und eine Sonnenbrille.

Sprengsatz aus TATP

Ersten Erkenntnissen zufolge wurde die Explosion mit einem Fernzünder ausgelöst. In der abgestellten Tüte seien Objekte aus Metall gewesen. Der Nachrichtensender BFM TV berichtete unter Berufung auf Ermittlerkreise, dass geringe Mengen des hochexplosiven Sprengstoffs TATP sichergestellt werden konnten. Die Ladung war wohl nicht sehr stark, genügte aber, um die Schrauben und Metallkugeln zu Geschossen zu machen.

Der Bürgermeister des 2. Arrondissements von Lyon, Denis Broliquier, sagte, der Sprengsatz sei “zu schwach” gewesen, “um zu töten”. Jedoch wurden 13 Menschen verletzt, elf von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden. Am Wochenende waren nach Angaben des Bürgermeisters und ehemaligen französischen Innenministers Gérard Collomb noch drei Verletzte zur Behandlung in einem Krankenhaus. Collomb zeigte sich erleichtert: “Es hätte schlimmer kommen können.”

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