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Pamela Anderson: “Ich gehe auf die Straße”

Früher war sie “Baywatch”-Star und Playmate, jetzt kämpft sie gegen Klimawandel und Faschisten. Ein Gespräch mit der Schauspielerin Pamela Anderson über den EU-Wahlkampf, linke Theorie und die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich

22. Mai 2019, 20:20 UhrEditiert am 22. Mai 2019, 20:20 Uhr

Pamela Anderson: Eine Strandikone für Europa: Pamela Anderson, 52, unterstützt DiEM25, die Partei des griechischen Ex-Finanzministers Yanis Varoufakis.

Eine Strandikone für Europa: Pamela Anderson, 52, unterstützt DiEM25, die Partei des griechischen Ex-Finanzministers Yanis Varoufakis.
© Emily Berl/The New York Times/Redux/laif

Vor mittlerweile 27 Jahren wurde die Schauspielerin Pamela Anderson als
Rettungsschwimmerin in der Fernsehserie “Baywatch” berühmt (zu Höchstzeiten weltweit 1,1
Milliarden Zuschauer pro Folge). Bis heute hält sie den Playmate-Rekord: 14 Mal posierte sie
hüllenlos auf dem “Playboy”-Cover, und das “Guinness Buch” führte sie vier Jahre lang als
“meisterwähnte Frau im Internet”. Vor zehn Jahren dann löste ein Paparazzi-Foto ein ganz
neues Interesse an ihr aus. Zu sehen war sie, wie sie sich auf einem Holzsteg in Malibu
sonnte und dabei das Buch “Unmarketable” der Kulturkritikerin Anne Elizabeth Moore las.
Moore untersucht darin die Versuche großer Firmen, den Underground zu kommerzialisieren.
Anderson, die viele bis dahin als Gesicht einer unkritischen Unterhaltungsindustrie sahen,
las also das Buch einer feministischen Punkerin. Vor zwei Jahren hörte man dann, dass
Anderson sich nicht mehr nur für die Rechte von Tieren einsetzt, sondern auch für den damals
in der ecuadorianischen Botschaft in London festsitzenden WikiLeaks-Gründer Julian Assange,
den sie regelmäßig besuchte. Seither häufen sich ihre politischen Interventionen: So
kritisiert sie mit Rückgriff auf Herbert Marcuse Polizeigewalt in Frankreich, wo sie seit
Jahren lebt, und ergreift Partei für Flüchtlinge und gegen Rechtspopulisten. Die ersten
Anfragen für ein ZEIT-Interview versandeten vor Monaten noch im Nichts der PR-Agenturen,
doch nun ergab sich plötzlich eine Möglichkeit für ein Interview via Textnachricht und
Videotelefonie. Denn Pamela Anderson, mancher mag es kaum glauben, mischt im
Europa-Wahlkampf mit. Auch in Deutschland ist sie auf den Plakaten einer neuen Partei zu
sehen: DiEM25
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