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Jeep Wrangler: Die Mutter aller SUV

Die Autohersteller fluten den Markt mit immer neuen SUV.
Diese Geländelimousinen haben eine erhöhte Bodenfreiheit fürs Gelände und sie
sind höher als Limousinen. Im SUV sitzen die Insassen erhaben und schauen auf die
anderen herab – wenn die nicht auch einen haben. Geländetauglich sind SUV aber fast nie, das ist eher ein Marketinggag. Wkas sie noch eint, ist ihr rundgeschliffenes Design.
Der eine SUV sieht aus wie der andere, nur manchmal kleiner oder größer. Gut, dass es Fernbedienungen für die Türen
gibt und die Autos ihrem Besitzer piepsend mitteilen: Ich bin deiner.

Daneben wirkt ein Jeep Wrangler wie ein Fossil. Das
Auto sieht aus, als würde eine rechteckige Schachtel auf vier Rädern stehen, an
die eine kleinere, ebenso kantige Schachtel angeklebt wurde. Darunter ist der
Motor und davor die Stoßstange. Die bietet gefühlt genug Platz für ein ausgiebiges Picknick mit vier Leuten. Kurz gesagt: Ein Wrangler ist unverwechselbar. Wahrscheinlich piepst deshalb der
Türschließer nicht beim Öffnen aus der Ferne. Das hat dieses Auto nicht nötig.

Mit der Optik hören die Besonderheiten nicht auf. Aus dem geschlossenen
Geländewagen wird in zehn Minuten ein Oben-ohne-Jeep. Die Frontscheibe kann
umgeklappt, das Dach abgenommen und die Türen können ausgehängt werden. Fertig ist das
Freiluftfahrzeug. Das gibt es sonst nirgends.

Die vierte Generation sieht fast aus wie die erste

Das Auto basiert auf einer
zivilen Variante eines Geländewagens der US-Army aus den Fünfzigerjahren von
Willys-Overland. Ein Markenname des US-Autobauers war Jeep. In Europa steht das
Wort ähnlich wie Tempo-Taschentücher für eine ganze Gattung: Wer in Deutschland Jeep sagt,
meint geländetaugliche Fahrzeuge. Die Amerikaner sagen dazu SUV, sport utility vehicle. Der Wrangler gilt
als Mutter aller SUV. Willys-Overland ging im Laufe der Zeit durch mehrere
Hände und wurde 1987 von Chrysler gekauft. Im selben Jahr kam der erste
Wrangler auf den Markt. 1998 fusionierten Chrysler und Daimler, die Verbindung
endete 2007
. 2014 fusionierten der italienische Autokonzern Fiat und
der amerikanische Konzern Chrysler
zu Fiat Chrysler Automobiles.

Inzwischen gibt es den Wrangler in der vierten Generation. Sie kam 2018 auf den Markt – und ähnelt noch immer sehr dem ersten Modell. Typische
Designelemente sind die runden Hauptscheinwerfer, die trapezförmigen Radhäuser
und sichtbare Scharniere an Türen und Motorhaube. Es gibt nur noch ein anderes
eckiges Geländefahrzeug, das seit Jahrzehnten im Wesentlichen unverändert durch
die Gegend fährt: die ebenfalls kantige und geländetaugliche G-Klasse
von Mercedes.

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