/Integrationsbeauftragte: “Dass kleine Mädchen Kopftuch tragen, ist absurd”

Integrationsbeauftragte: “Dass kleine Mädchen Kopftuch tragen, ist absurd”

Die
Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz, will ein Kopftuchverbot
für Kinder an Schulen prüfen. “Dass kleine Mädchen Kopftuch tragen, ist
absurd – das sehen auch die meisten Muslime so. Alle Maßnahmen, die Mädchen
davor schützen – vom Elterngespräch bis zum Verbot – sollten geprüft und
angegangen werden”, sagte die CDU-Politikerin der Zeitung Bild.

Das Parlament in Österreich hatte am Donnerstag ein Verbot von Kopftüchern an
Grundschulen beschlossen
. In Deutschland wäre ein solches Verbot nach Ansicht
des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages wohl grundgesetzwidrig.

Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, vermutet, dass
von Eltern schon auf kleine Kinder Druck ausgeübt werde, das Kopftuch zu tragen.
“Kopftücher in der Schule sind integrationsfeindlich, weil sie bereits in
Kindergärten und Grundschulen zur äußerlichen Abgrenzung beitragen”, sagte
er und sprach sich
für Verbot in Kindergärten und
Grundschulen aus.

Unterstützung kommt auch aus der SPD

Auch
aus der SPD gibt es Zuspruch für ein Kopftuchverbot
an Schulen. “Ich bin für ein Kopftuchverbot
für Kinder. Das ist für mich keine religiöse, sondern eine gesellschaftliche
Frage, eine Frage der Gleichstellung. Darüber sollen Erwachsene selbst
entscheiden”, sagte SPD-Familienpolitikerin Leni Breymaier.

Marcus Weinberg, familienpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
sieht ein Kopftuchverbot
hingegen kritisch. “Das pauschale Verbot eines Kopftuches – wie in Österreich – benachteiligt auch die Mädchen, die sich freiwillig für das Tragen eines
Kopftuches als Zeichen ihrer Religion entschieden haben”, sagte er. Religionsfreiheit sei ein
im Grundgesetz verankertes Recht.

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