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E-Scooter: Kleine Räder, große Gefahr

Bald
wird es eng auf den Gehwegen, denn die Elektro-Tretroller kommen. Der Bundesrat
wird am Vormittag voraussichtlich eine entsprechende Verordnung für die Elektrokleinstfahrzeuge beschließen.

Die
Roller gelten künftig als Kraftfahrzeuge – und müssen daher einige Mindestanforderungen
erfüllen. Dazu zählt etwa, dass sie verkehrssicher sind, also bremsen können
und Licht haben. Außerdem braucht man für die Elektro-Tretroller eine Haftpflichtversicherung, die durch eine Plakette am
Fahrzeug nachgewiesen wird.  

Zugelassen
werden künftig nur Modelle, die eine Typengenehmigung haben, also über eine Allgemeine
Betriebserlaubnis (ABE) verfügen, die vom Kraftfahrtbundesamt erteilt wurde. Außerdem
brauchen die Elektro-Tretroller noch eine CE-Kennzeichnung. Mit der
CE-Kennzeichnung erklärt der Hersteller, dass sein Produkt den Anforderungen
der Europäischen Union entspricht. Ob das der Fall ist, stellen akkreditierte
Prüfinstitute wie die Firma Velotech in Schweinfurt fest.

Die Prüfung
ist aufwendig. Bei Velotech dauert sie im Schnitt zwischen drei und vier
Monate. Kostenpunkt für den Hersteller: zwischen 30.000 bis 40.000 Euro,
inklusive ABE.

Velotech
hat bereits die E-Scooter moover von Metz mecatech und den BMW-E-Roller X2
City auf Einhaltung der CE-Richtlinien geprüft. Beide Roller hatten schon vorab
eine Sondergenehmigung des Kraftfahrtbundesamtes erhalten.

24-Stunden im Dauertest

E-Scooter
müssen neben drei europäischen Richtlinien (Maschinenrichtlinie, Richtlinie
über Elektromagnetische Verträglichkeit sowie Niederspannungsrichtlinie) auch
einer Reihe von Normen entsprechen. Während die Richtlinien Gesetze sind,
stellen Normen nur Übereinkünfte unter Experten dar. Bei den Scootern konnten
sich diese auf eine bestimmte Festigkeit für die Lenkstange, den Rahmen und das
Trittbrett einigen.

Fahrwerk
und Lenkung bei E-Scootern testet Velotech auf einem sogenannten Trommelprüfstand.
Dabei steht der Roller auf einer rotierenden Trommel, das Vorder- und Hinterrad
müssen nacheinander ansteigende Hindernisse bis zu einer Höhe von 5 Zentimetern
überfahren. Das Fahrzeug ist an einer Halterung montiert und mit Gewichten
beladen, sodass das maximal zulässige Gesamtgewicht erreicht wird. Zwischen 12
und 24 Stunden wird der Dauertest gefahren in Geschwindigkeiten zwischen 5 und
25 Stundenkilometern. So können die Experten feststellen, wie fest und belastbar
die Teile des Elektro-Tretrollers wirklich sind.

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