/Wrangelsburg: Klimaaktivisten besetzen Pipeline-Baustelle

Wrangelsburg: Klimaaktivisten besetzen Pipeline-Baustelle

Akitivisten
haben in Mecklenburg-Vorpommern eine Baustelle der Erdgaspipeline
Eugal besetzt. Diese soll bald den Weitertransport von Erdgas aus der
umstrittenen Ostseegaspipeline Nord Stream 2 sicherstellen. Wie ein
Polizeisprecher erklärte, sind mehrere Menschen in Wrangelsburg in bereits verlegte Rohre der
Pipeline gekrochen. “Wir
vermuten, dass sie ziemlich weit rein sind.” Wie viele
Menschen sich in der Röhre aufhielten, war den Angaben zufolge
zunächst nicht geklärt. Die Polizei gehe von fünf Personen
aus. Derzeit wurden die
Bauarbeiten an dem Abschnitt unterbrochen.

Laut
der Zeitung Nordkurier setzt die Polizei auf Deeskalation und die
Kompromissbereitschaft der Pipelinebesetzer. Demnach wurde die
Aktion rechtlich als Eilversammlung eingestuft und die
Versammlungsbehörde informiert. Weil für die Besetzer des 1,5
Kilometer langen Rohrs ein Risiko durch Sauerstoffknappheit bestehe,
sei ihnen ein Sauerstoffmessgerät
gegeben worden und
ein Lüfter installiert worden. “Oberste Priorität hat, dass den
Menschen im Rohr nichts passiert”, sagte Polizeieinsatzleiter
Andreas Pantermehl der Ostsee-Zeitung.
Der Protest sei friedlich. 

Unter
dem Motto “Nord Stream 2 verstopfen!” wollen die Aktivisten von
Climate Justice Greifswald nach
eigenen Angaben den Bau der Pipeline verzögern und auf Klimaschäden
durch Erdgas aufmerksam machen. Demnach
ist Erdgas
wegen des hohen Methan-Gehalts viel klimaschädlicher als angenommen.
Mehr Gasförderung verhindert
laut
den Aktivisten das
Erreichen der Pariser Klimaziele.

Die Gaspipeline Eugal
(Europäische
Gas-Anbindungsleitung) soll
auf 485 Kilometern von Greifswald bis zur tschechischen Grenze
verlaufen
und den Transport
von Erdgas aus der Ostseepipeline Nord Stream 2 übernehmen.
Die
Ostseepipeline
soll bis Jahresende fertig sein. Befürworter argumentieren, dass
die
Leitung notwendig sei,
da die Eigenproduktion an Erdgas in Europa bis 2035 deutlich sinkt,
der Bedarf jedoch
annähernd gleich bleiben werde. Kritiker sagen dagegen, dass Nord Stream 2 den EU-Binnenmarkt bedrohe. Etliche EU-Länder und auch die
USA lehnen das Projekt ab.

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