/Immobilienkonzern: Vonovia führt Wohngarantie für ältere Mieter ein

Immobilienkonzern: Vonovia führt Wohngarantie für ältere Mieter ein

Das Immobilienunternehmen Vonovia
reagiert mit einer Wohngarantie für ältere Mieter auf die wachsende
Kritik an der Branche von einigen Mieterorganisationen, wonach sich insbesondere viele
Rentner die steigenden Mieten für ihre Wohnungen kaum noch leisten
könnten. “Wir geben Mietern ab 70 die Garantie, dass sie
ihre Wohnungen nicht verlassen müssen”, sagte dazu nun Vorstandschef Rolf Buch
vor der Hauptversammlung des Konzerns an diesem Donnerstag in Bochum. Vonovia sichere ihnen zu, “dass ihre Wohnung bei Veränderung der ortsüblichen Vergleichsmiete
bezahlbar bleibt”.

Wie das Konkurrenzunternehmen Deutsche Wohnen will auch Vonovia mehr in die Modernisierung ihrer Wohnungen investieren – ohne die Miete ungebührlich zu erhöhen, wie Konzernchef Buch jetzt ankündigte. Ihm zufolge werde es nach Sanierungen keine Mietaufschläge von mehr als zwei Euro
je Quadratmeter geben. Der Durchschnitt der Mieterhöhungen nach
Modernisierungen habe bei dem größten Immobilienkonzern Deutschlands im
vergangenen Jahr 1,50 Euro je Quadratmeter betragen, sagte Buch und zog den Vergleich mit der Hauptstadt. In Berlin habe der allgemeine Durchschnitt
modernisierungsbedingter Aufschläge zwischen 2012 und 2017 bei 2,44 Euro
gelegen.

Buch wies auch die Kritik an der Höhe und der Ermittlung der Betriebskosten für die Vonovia-Wohnungen zurück. Mieter hatten immer wieder von zu hohen oder nicht nachvollziehbaren Forderungen gesprochen. Vonovia-Chef Buch sieht dafür abr keine Grundlage. “Unser Kostenanteil an den Betriebskosten ist nicht gestiegen”, sagte er. Es stimme nicht, “dass Vonovia
an den Nebenkosten besonders viel Geld verdient”.

Allerdings räumte Buch ein, dass Tausende Abrechnungen im vergangenen Jahr fehlerhaft waren. Bei rund 6.000 habe man wegen solcher Fehler oder
aus anderen Gründen Geld erstattet. “Da wollen wir besser
werden, aber man muss es ins Verhältnis zu unseren rund 400.000
Wohnungen setzen.”

Der Hauptversammlung kann Buch eher entspannt engegensehen. Sein Konzern erwirtschaftete im ersten Quartal des Jahres deutlich mehr Gewinn. Dies verdankt Vonovia
zum einen Zukäufen im Ausland, zum anderen profitiert der Konzern von geringeren Kosten bei der Bewirtschaftung der Wohnungen – und eben auch von steigenden Mieten.
Buch versprach, sein Unternehmen werde sich an der Suche nach einer Lösung für die
angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt beteiligen. Forderungen nach
einer Enteignung von Wohnungsunternehmen hatte er aber zurückgewiesen.

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