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Anleihehandel: EU-Kommission verhängt Milliardenstrafe gegen Großbanken

Wegen unerlaubter Kartellabsprachen sollen fünf Großbanken 1,07 Milliarden Euro zahlen. Nach Ansicht der EU-Kommission tauschten sich einzelne Händler in Chats aus.

16. Mai 2019, 13:04 Uhr

Anleihehandel: Der Finanzdistrikt in London

Der Finanzdistrikt in London
© Simon Dawson/Reuters

Einzelne Händler sollen sensible Informationen ausgetauscht haben: Wegen der unerlaubten Bildung von Kartellen müssen fünf Großbanken eine Strafe in Höhe von 1,07 Milliarden Euro zahlen. Das entschied die EU-Kommission. Ihr obliegt die Aufsicht über den Wettbewerb in der Europäischen Union.

Betroffen sind die Banken
Barclays, RBS, Citigroup, JPMorgan
und die japanische MUFG. Die Kommission sieht es als erwiesen an, dass einzelne Händler Informationen und Handelsabsichten über Chats im Internet ausgetauscht haben. So sollen sie Strategien zu Umtauschgeschäften in elf Währungen gemeinsam koordiniert haben. Die Schweizer Großbank UBS habe die illegalen Absprachen gemeldet, deshalb erhalte sie keine Strafe.

Die Tragweite dieses Vergehens erläuterte die zuständige EU-Wettbewerbskommissarin
Margrethe Vestager
: “Beim Umtausch von Geld für Auslandsgeschäfte sind Unternehmen und Privatpersonen auf Banken angewiesen. Der Devisenkassamarkt, der weltweit zu den größten
Märkten zählt, weist ein Handelsvolumen von mehreren Milliarden Euro pro Tag auf.”

Bei der Europawahl am 26. Mai tritt die EU-Kommissarin Vestager als Spitzenkandidatin der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (Alde) an.

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