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Julian Assange: Ermittlungen wegen Vergewaltigung werden wieder aufgenommen

Die schwedischen Behörden setzen ihre Ermittlungen gegen Julian Assange wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung fort. Dies teilte die Stockholmer Staatsanwältin und stellvertretende Behördenleiterin Eva-Marie Persson mit. Damit folgen die Ankläger der Argumentation der Anwältin des mutmaßlichen Opfers, die am 11. April die Wiederaufnahme des Verfahrens beantragt hatte. An diesem Tag war der Wikileaks-Gründer in der ecuadorischen Botschaft in London verhaftet worden.

Im August 2010 hatte die Frau Anzeige gegen Assange bei der schwedischen Staatsanwaltschaft gestellt. Sie wirft ihm vor, sie während seines Besuchs in Schweden vergewaltigt zu haben. Die Ermittlungen dazu waren allerdings im Mai 2017 eingestellt worden, bevor sie nun wieder aufgenommen werden.

Doch noch Auslieferung nach Schweden?

Assange droht damit auch nach mehr als sieben Jahren die Auslieferung nach Schweden, vor der er einst in die ecuadorianische Botschaft geflüchtet war. Er befürchtete stets, dass ihn die skandinavischen Justizbehörden weiter an die USA übergeben könnten.

Die US-Justiz wiederum wirft dem gebürtigen Australier Verschwörung mit der Whistleblowerin Chelsea Manning vor. Diese hatte – damals noch als Soldat Bradley Manning – Hunderttausende geheime US-Militärdokumente über die Kriege im Irak und in Afghanistan sowie vertrauliche Diplomatendepeschen an Wikileaks weitergereicht. Die Enthüllungsplattform hatte diese Reports dann 2010 und 2011 veröffentlicht.

Während Manning 2010 festgenommen, im August 2013 wegen Spionage zu 35 Jahren Gefängnis verurteilt und 2017 durch einen Gnadenerlass des damaligen US-Präsidenten Barack Obama vorzeitig freigelassen wurde, saß Assange in der Landesvertretung Ecuadors fest. Nach dem Regierungswechsel in Quito entzogen ihm die ecuadorianischen Behörden den Asylstatus und er wurde von der britischen Polizei festgenommen. Derzeit sitzt der 47-Jährige in einem britischen Gefängnis, wo er eine Haftstrafe von 50 Wochen absitzt. Ein Gericht hatte ihn dazu verurteilt, da er mit seiner Flucht gegen Kautionsauflagen verstoßen und sich der britischen Justiz entzogen hatte.

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