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Danilo Hondo: Ex-Rad-Profi gesteht Blutdoping

Der ehemalige Rad-Profi Danilo Hondo hat zugegeben, 2011 beim Erfurter Sportmediziner Mark S. Blutdoping betrieben zu haben. “Ich hatte diesen schwachen Moment”, sagte er in einem Interview mit der ARD-Dopingredaktion in der Sportschau. Mark S. habe ihn überzeugt, “dass es eigentlich fast alle Athleten praktizieren.” Zum Zeitpunkt des Dopings war Hondo Fahrer beim Team Lampre.

Nach eigenen Angaben zahlte er Mark S. bis Anfang 2012 etwa 30.000 Euro. Dann habe er die Zusammenarbeit aufgekündigt. 2014 beendete Hondo seine Karriere, 2016 wurde er zum Schweizer Nationaltrainer für die Straßenmannschaft berufen.

In Folge seines Dopinggeständnisses trennte sich der Verband Swiss Cycling von ihm, wie die Führung mitteilte. “Mir ist klar, dass es natürlich keine berufliche Zukunft, weder bei Swiss Cycling noch in irgendeiner anderen Form, im Radsport für mich geben wird”, sagte Hondo.

Mark S. soll Drahtzieher eines mutmaßlichen Doping-Netzwerkes sein.  Mitte März hatte die zuständige Staatsanwaltschaft München die Zahl von
mindestens 21 Sportler aus acht Nationen genannt, die bei S. praktiziert haben sollen. Auslöser der staatsanwaltlichen Ermittlungen war der Film Die Gier nach Gold der ARD. Der ehemalige österreichische Skilangläufer Johannes Dürr hatte in diesem Film Blutdoping zugegeben. Die Folge waren Razzien bei der Ski-WM in Seefeld und in Erfurt.

“Mein persönlicher Fehler, meine persönliche Schwäche”

Als Grund für seinen Schritt an die Öffentlichkeit gab Hondo an, dass Mark S. ihn direkt belastet haben soll. “Mir war es einfach wichtig klarzustellen, dass es mein persönlicher Fehler war, meine persönliche Schwäche”, sagte er. 

Während seiner Karriere galt Hondo als Sprintspezialist. Er wurde unter anderem 1994 Weltmeister im deutschen Bahnvierer, gewann 2001 zwei Etappen beim Giro d’Italia und war 2002 deutscher Straßenmeister.

2005 war Hondo als Mitglied des Gerolsteiner-Teams wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt worden. In seinem Urin wurde damals ein geringer Fund Carphedon festgestellt. 

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