/Borussia Dortmund: BVB distanziert sich von Plakat-Aktion

Borussia Dortmund: BVB distanziert sich von Plakat-Aktion

Der Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hat sich von einer Plakat-Aktion gegen Rechts distanziert. Unbekannte hatten Plakate mit Porträts und falsche
Zitate von BVB-Spielern und Trainer Lucien Favre  an mehreren Stellen in der Dortmunder Innenstadt aufgehängt. Diese beruhten dem Anschein nach auf einer Zusammenarbeit des Fußball-Bundesligisten
mit dem Bundesfamilienministerium sowie der Initiative Exit, die Aussteiger aus
der rechtsextremen Szene berät.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dementierte jedoch eine
Beteiligung des Vereins: “Ich habe gehört, dass es diese Fake-Plakate gibt. Wir
haben nichts damit zu tun. Ob wir uns dagegen wehren können, weiß ich nicht.”

Auf den Plakaten waren polarisierende Aussagen von
BVB-Profis, ehemaligen Spielern und Trainer Lucien Favre zu lesen. So wird
Mario Götze mit “Lieber die Meisterschaft an Bayern verlieren als Dorstfeld an die Nazis” zitiert.
Neben Götze waren auch angebliche Statements von Kapitän Marco Reus (“Lieber
Schalkesieg als Nazikiez”), Rechtsverteidiger Lukasz Piszceck (“Lieber
Ersatzbank als Rechtsaußen”, Trainer Lucien Favre (“Dauerkarten für
Naziaussteiger”) sowie des früheren BVB-Profis Andreas Möller (“Mailand oder
Madrid – Hauptsache kein Dorstfeld”) zu sehen.

Auf  Twitter schrieb der BVB zu der Aktion: “Borussia Dortmund steht für den Kampf gegen Rassismus und distanziert
sich klar von jeglicher Form von Diskrimierung”, schrieb der Verein. Der BVB sei
aber nicht Urheber der sich zurzeit im Umlauf befindlichen Plakate. Eine
ähnliche Erklärung gab es von der Organisation Exit. Wer die Plakate tatsächlich
aufgehängt hat, war zunächst nicht bekannt.

“Wir werden es sicher aufklären. Aber das ist heute nicht
der richtige Tag dafür”, kommentierte BVB-Mediendirektor Sascha Fligge nach der
Partie gegen Fortuna Düsseldorf.

Neben zahlreichen positiven Reaktionen rief die
Aktion in der Stadt auch Kritik hervor. So wurde unter anderem kritisiert, dass durch die
Plakate alle Dorstfelder als Nazis abgestempelt würden. Der Dortmunder
Stadtteil ist seit langem als Hochburg der rechtsextremen Szene bekannt.

Hits: 15