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Venezuela: Juan Guaidó sucht Kontakt zu US-Militär

Im Machtkampf mit Venezuelas Präsident Nicolás Maduro sucht der selbsternannte Interimspräsident Juan Guaidó den direkten Kontakt zum US-Militär. Auf einer Kundgebung in der Hauptstadt Caracas sagte Guaidó er habe seinen Gesandten bei den USA angewiesen, Verbindungen zum Südkommando der US-Streitkräfte aufzunehmen. Dabei gehe es um eine “Kooperation” zur Lösung der politischen Krise in Venezuela.

Guaidó sagte, er suche weiterhin das Gespräch mit den venezolanischen Streitkräften. Der Oppositionsführer hat wiederholt die Armee dazu aufgerufen, sich gegen Maduro an seine Seite zu stellen. Bisher sind aber nur wenige Soldaten den Aufrufen gefolgt. Ende April befreite er mit einigen Soldaten den früheren Oppositionsführer Leopoldo López aus dem Hausarrest, die Regierung sprach von einem Putschversuch.

Der Befehlshaber des Südkommandos, das für US-Militäroperationen in Lateinamerika zuständig ist, Admiral Craig Faller, hatte Guaidó zuletzt zu Gesprächen aufgerufen. “Wenn mich Juan Guaidó und die legitime Regierung von Venezuela einladen, erörtere ich gerne, wie wir jene Offiziere der venezolanischen Streitkräfte unterstützen können, die die richtige Entscheidung treffen und die verfassungsmäßige Ordnung wieder herstellen”, schrieb er auf Twitter. “Wir sind bereit.”

Guaidó hat wiederholt angedeutet, dass er unter bestimmten Umständen eine militärische Intervention in Venezuela befürworten würde. US-Außenminister Mike Pompeo schloss vor wenigen Tagen ein militärisches Eingreifen nicht aus, bezeichnete einen friedlichen Machtübergang aber als bevorzugte Lösung. Laut der Verfassung Venezuelas kann das Parlament, das von der Opposition kontrolliert wird, einen Einsatz ausländischer Truppen in dem Land billigen.

Guaidó versucht seit Monaten, Maduro aus dem Amt zu drängen. Die USA und zahlreiche andere westliche und lateinamerikanische Länder haben ihn als Übergangspräsidenten anerkannt, während Maduro von Russland, China und Kuba gestützt wird. In Venezuela herrscht durch eine Wirtschaftskrise extreme Inflation sowie Mangel an Grundnahrungsmitteln und Medikamenten. Maduro macht dafür Sanktionen der USA verantwortlich, Kritiker sehen als Gründe dagegen vor allem Korruption und Misswirtschaft unter Maduro.

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