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Aktienmarkt: Uber nach Börsenstart mit Verlusten

Die Aktien des Fahrverdienstvermittlers Uber haben unmittelbar nach dem Börsengang an Wert verloren. Der
erste Kurs der Papiere lag am
Freitag bei 42 Dollar – knapp sieben Prozent unter dem Ausgabepreis
von 45 Dollar.
Das kalifornische Unternehmen hatte beim Börsengang
rund 8,1 Milliarden Dollar (7,2 Milliarden Euro) eingesammelt, seine Aktien
aber nicht so erfolgreich wie erhofft platzieren können.

Uber-Vorstandschef
Dara Khosrowshahi versuchte, die Erwartungen zu dämpfen. “Heute
ist nur ein Tag. Ich möchte, dass dieser Tag großartig läuft, aber
es geht darum, was wir in den nächsten drei bis fünf Jahren
aufbauen”, sagte er
dem
Sender CNBC. Dabei
war der
Börsengang des Mobilitätsunternehmens ein großes Spektakel an der
Wall Street. Die
New Yorker Börse empfing das
Unternehmen
mit einem großem
Firmenbanner, der Andrang im Finanzdistrikt war groß.

Aufgrund
des Handelsstreits zwischen den USA und China ist die
Lage an der New Yorker Börse derzeit schlecht, weshalb sich
der Zeitpunkt für Ubers Premiere als unglücklich erweisen könnte.
Für Skepsis sorgte auch schon länger, dass die
Aktien von Ubers
kleinerem
Rivalen
Lyft,
der im März an die Börse ging, Verluste
machen.
Voriges Jahr wurde Uber noch eine Bewertung von 120
Milliarden Dollar zugetraut.

Anleger hoffen auf starkes Wachstum

Der
Fahrdienstleister lockt
Anleger mit starkem Wachstum. 2018 stiegen die Erlöse im
Jahresvergleich um 42 Prozent auf 11,3 Milliarden Dollar. Im
Fahrdienst-Kerngeschäft geriet das Wachstum in den letzten Quartalen
allerdings ins Stocken. Zudem steckt Uber tief im Minus.
Ohne Sondererlöse durch den Verkauf von Geschäftsteilen fiel im
vergangenen Jahr ein Minus von fast 1,9 Milliarden Dollar an. Nach
Informationen des Wall
Street Journal
könnte
der Verlust sogar bei 3,7 Milliarden Dollar liegen – das wäre ein
Rekordminus für ein Unternehmen im Jahr vor seinem Börsengang.

Bei
der Börsenpremiere stellt sich für Anleger deshalb
vor allem die Frage, ob Uber Gewinner
liefern kann. Firmen-Chef
Khosrowshahi
warnte bereits vor Monaten, dass
Uber
nichts für Investoren sei,
die ein “vorhersehbar profitables Unternehmen wollen”. Auch im
Wertpapierprospekt wird darauf hingewiesen, dass ungewiss ist, ob
Uber jemals die Gewinnzone erreichen wird. Kritik
gibt es zudem an den Arbeitsbedingungen bei Uber. So
protestierten vor dem Börsengang Uber-Fahrer und -Fahrerinnen mit Streiks, um
auf angeblich schlechte Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen.

Dennoch
hoffen Anlegerinnen auf ähnliche Erfolge, wie sie seinerzeit Amazon
lieferte. Der Versandhändler war 1997 mit starken Verlusten an die
Börse gegangen, ist aber inzwischen ein Online-Händler mit einer
Marktkapitalisierung von über 900 Milliarden Dollar und damit eines
der größten Unternehmen der Welt, das hohe Gewinne schreibt.

Uber
vermittelt per App Mitfahrten und hat
damit
weltweit
die Taxibranche in
Bedrängnis gebracht. Nach eigenen Angaben zählte die Firma zuletzt
91 Millionen Kundinnen und Kunden pro Monat.

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