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Nordkorea: Pjöngjang setzt offenbar Waffentests fort

Nordkorea hat offenbar einen zweiten Waffentest binnen weniger Tage durchgeführt. Nach Angaben der südkoreanischen Armee soll es sich um zwei Raketen gehandelt haben. Die beiden mutmaßlichen 
Kurzstreckenraketen flogen demnach 270 und 420 Kilometer weit. und vor der Ostküste ins Meer gestürzt. Mehrere südkoreanische Medien hatten zuvor über den
Abschuss mehrerer Projektile berichtet.

Der Abschuss erfolgte während eines Besuchs des US-Gesandten Stephen
Biegun in Seoul zu Gesprächen über einen Ausweg aus den festgefahrenen
Atomgesprächen. Die Führung in Nordkorea teilte mit, es handele sich um eine normale Militärübung zur Selbstverteidigung. 

Erst am Samstag hatte Nordkorea nach eigenen Angaben im Beisein Machthaber Kim Jong Un Mehrfach-Raketenwerfersysteme mit größerer Reichweite und taktische Lenkwaffen getestet. Experten vermuten, dass dabei ein ballistisches Raketensystem erprobt wurde. Südkoreas Regierung sprach zunächst offiziell von “Projektilen kurzer Reichweite”. Seoul kritisierte die Tests und rief die kommunistische Führung in Pjöngjang auf, alles zu unterlassen, was neue Spannungen schüren könnte.  

Raketentests – Nordkorea feuert Geschosse ab
“Projektile mit kurzer Reichweite” sollen von Nordkorea abgefeuert worden sein, teilte Südkoreas Armee mit. Die Regierung in Seoul schrieb, sie sei “sehr besorgt” darüber.

© Foto: Ahn Young-Joon/AP/dpa

Die USA sahen in dem Test eine Provokation und dürften auch auf den erneuten Waffentest reagieren. Dieser wurde von Beobachtern als weiterer Versuch Nordkoreas gewertet, im Atomstreit die USA stärker unter Druck zu setzen. Das zweite Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kim Jong Un war im Februar in Vietnam vorzeitig abgebrochen worden. Beide Seiten konnten sich in der zentralen Frage der atomaren Abrüstung Nordkoreas nicht einigen. Pjöngjang hatte eine Aufhebung eines Großteils der internationalen Sanktionen gefordert.

Nehmen die Spannungen im Atomstreit zwischen den Vereinigten Staaten und Nordkorea zu, erwarten Experten weitere Sanktionen gegen Nordkorea. Denn der Start von ballistischen Raketen kurzer, mittlerer und langer Reichweite sind von den
Vereinten Nationen verboten. Ballistische Raketen sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die einen
konventionellen, chemischen, biologischen oder atomaren Sprengkopf
befördern können.

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