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Technologiekonzern: Siemens gliedert Kraftwerksparte aus

Siemens trennt sich von einem Bestandteil seines Kerngeschäfts und treibt seine Ausrichtung auf digitale Technologien weiter voran. Man werde die Kraftwerksparte ausgliedern und als neue Gesellschaft an die Börse bringen, teilte der Konzern mit. Die neue Gesellschaft soll zudem den Mehrheitsanteil am Gemeinschaftsunternehmen Siemens Gamesa, der Windkraftsparte, übernehmen.

“Dabei gibt Siemens die Mehrheit am neuen Unternehmen ab, bleibt aber als starker Ankeraktionär engagiert”, hieß es vom Münchner Konzern. Sowohl Siemens Gamesa als auch die neue Gesellschaft sollen künftig aus der eigenen Bilanz ausgegliedert werden. Betroffen sind bundesweit fast 20 Standorte mit zusammen deutlich über 20.000 Beschäftigten, teilte die IG Metall mit.

Die Kraftwerksparte macht Siemens schon länger Sorgen. Zwar konnte der Konzern über Serviceverträge den Auftragseingang im ersten Quartal um ganze 15 Prozent auf mehr als 3,5 Milliarden Euro steigern. Das bereinigte Ergebnis ging jedoch um 50 Prozent auf 119 Millionen Euro zurück. Auch die Umsätze lagen mit 2,85 Milliarden Euro um knapp zehn Prozent unter dem Vorjahresniveau. Aktuelle Zahlen will Siemens am Mittwoch bekannt geben. 

Die geringe Nachfrage nach Gasturbinen und die Energiewende machen dem Geschäftsbereich zu schaffen. Siemens hatte deshalb bereits in den vergangenen Jahren den Abbau von mehreren Tausend Stellen angekündigt und die Standorte neu aufgestellt. In der neuen Konzernaufteilung bildete Strom und Gas bislang eines von drei zum Konzernkern gehörenden operativen Geschäftsfeldern. Bei den anderen beiden Einheiten handelt es sich um das Geschäft mit digitalen Industrieprozessen sowie Lösungen für künftige smarte Infrastruktur.

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