/Türkei: Wahlbehörde ordnet Neuwahl in Istanbul an

Türkei: Wahlbehörde ordnet Neuwahl in Istanbul an

Die Bürgermeisterwahl in Istanbul wird wiederholt. Dies berichten türkische Staatsmedien, darunter die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Demnach ordnete die türkische Wahlkommission YSK die Annullierung und Wiederholung der Abstimmung an, nachdem der oberste Wahlvorstand darüber beraten hatte.

Damit gab die Wahlbehörde einem Antrag der Regierungspartei AKP statt, die “Unregelmäßigkeiten und Korruption” beanstandet und eine Wiederholung gefordert hatte. Präsident und Parteichef Recep Tayyip Erdoğan, der selbst aus Istanbul stammt, hatte von einem “Diebstahl an den Urnen” gesprochen. Erst am Samstag hatte er deutlich gemacht, dass er die Abstimmung für unrechtmäßig hält. Damit erhöhte er auch den Druck auf die Hohe Wahlkommission, dem Antrag seiner Partei auf Annullierung stattzugeben.

Die islamisch-konservative AKP hatte bei den Kommunalwahlen am 31. März empfindliche Niederlagen verkraften müssen. Zwar erhielt sie im Bündnis mit der ultrarechten MHP
landesweit die Mehrheit der Stimmen. Vier der fünf größten Städte des Landes – darunter eben Istanbul und die Hauptstadt Ankara – gingen jedoch verloren.

In der Metropole, die vor allem als türkisches Kultur- und Finanzzentrum bekannt ist, konnte sich stattdessen Oppositionskandidat Ekrem İmamoğlu von der Republikanischen Volkspartei (CHP) durchsetzen – mit einem Vorsprung von letztlich nur 15.000 Stimmen vor dem früheren Ministerpräsidenten Binali Yıldırım.

Laut Medien könnte die Neuwahl nun am 2. Juni
stattfinden.

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