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Flugsicherheit: Boeing wusste seit 2017 von Softwareproblemen bei 737 Max

Bereits 2017, rund ein Jahr vor dem ersten Absturz eines 737-Max-Flugzeugs von Boeing, wusste das US-Unternehmen von Problemen mit der Steuerungssoftware. Der Konzern räumte am Sonntag ein,
bereits einige Monate nach Auslieferungsbeginn der 737 Max im Mai 2017 erfahren zu haben, dass ein Warnsystem in den Cockpits nicht richtig
funktionierte.

Ingenieure hätten Mängel beim Anzeigesystem für Warnungen
der sogenannten AOA-Sensoren festgestellt. Diese Sensoren liefern Daten zum Auftrieb eines Flugzeugs. Man habe daraufhin
eine interne Untersuchung gestartet, die zu dem Ergebnis gekommen sei,
dass das Problem keine “negativen Folgen für die Flugsicherheit” habe.

In der Führungsebene habe man nicht von den Problemen gewusst

Nach eigenen Angaben sei Boeings
obere Führungsebene in diese Untersuchung nicht involviert gewesen und auch nicht informiert worden. Erst nach dem ersten Absturz einer 737-Max-Maschine in Indonesien im Oktober 2018 sei die Unternehmensleitung auf das Problem aufmerksam geworden. Auch die
US-Luftfahrtbehörde FAA sei erst rund eine Woche nach dem Unglück informiert worden. Eine zweite Untersuchung im Dezember 2018 habe jedoch ebenfalls ergeben, dass das Problem kein
Sicherheitsrisiko darstelle, teilte Boeing mit.

Im März 2019 war in Äthiopien erneut eine Maschine vom Typ 737 Max abgestürzt. Insgesamt starben bei beiden Unglücken 346 Menschen. Nach dem zweiten Absturz innerhalb von weniger als
fünf Monaten war im März ein weltweites Flugverbot für diese Flugzeuge
verhängt worden.

Den ersten Ermittlungsberichten nach steht ein Fehler
der Steuerungssoftware
, die eigens für Boeings
Neuauflage der 737-Reihe entwickelt wurde, als Unfallursache im Verdacht. Ob und inwieweit das Warnsystem für die
Abstürze entscheidend war, ist bislang aber unklar. Derzeit arbeitet Boeing an einer neuen Version der Software.

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