/Arbeitsteilung: Frauen arbeiten täglich 4,5 Stunden unbezahlt

Arbeitsteilung: Frauen arbeiten täglich 4,5 Stunden unbezahlt

Frauen in Deutschland verbringen einer Studie zufolge jeden Tag im Schnitt vier Stunden und 29 Minuten mit unbezahlter Arbeit. Dazu gehören Haushalt, das Kümmern um Kinder oder pflegebedürftige Angehörige sowie Vereins- oder Wohltätigkeitsarbeit. Mit diesem Zeitraum liegen sie fast genau im Durchschnitt von 41 untersuchten Ländern, wie
die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und die Europäische Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen mitteilten.

Wie viel unbezahlte Arbeit Männer in Deutschland leisten, beschreibt die Studie nicht. Im Schnitt aller 41 Länder kommen Frauen auf vier Stunden und 26 Minuten unbezahlte Arbeit pro Tag, Männer auf eine Stunde und 48 Minuten. Werden neben dem bezahlten Job auch die unbezahlten Stunden im Haushalt, in der Pflege und bei gemeinnützigen Aktivitäten gezählt, sind Frauen deutlich stärker belastet: Sie arbeiten im Schnitt 55 Stunden pro Woche, Männer 49.

Weltweit leisten Frauen nach ILO-Angaben drei Viertel der insgesamt 16,4 Milliarden Stunden unbezahlte Arbeit pro Tag. In der EU haben es Finninnen am besten: Sie arbeiten täglich zwei Stunden und 31 Minuten ohne Bezahlung. In Litauen verbringen Frauen dagegen fünf Stunden und acht Minuten mit unbezahlter Haus- oder Care-Arbeit.

Telearbeit vor allem in Dänemark beliebt

In der EU arbeiten der Studie zufolge im Schnitt nur 15 Prozent der Beschäftigten mehr als 48 Stunden pro Woche. In vielen Regionen Chinas sind es dagegen 41 Prozent, in der Türkei sogar 57 Prozent.

Telearbeit, also Arbeit außerhalb der Büros,
ist vor allem in Dänemark mit 37 Prozent, in Schweden mit 33 Prozent und den
Niederlanden mit 30 Prozent verbreitet. Deutschland liegt mit weniger als
20 Prozent im unteren Drittel der ILO-Statistik – neben Rumänien, Ungarn
und Argentinien. Bei Telearbeit sparten Beschäftigte zwar den Arbeitsweg und könnten die Arbeit flexibler organisieren, schreibt die ILO. Viele Menschen arbeiteten dadurch aber länger, die Abgrenzung von Arbeit und Freizeit werde verwischt.

Die Studie umfasst 1,2 Milliarden Arbeitende
in 41 Ländern. Darunter waren die 28 EU-Staaten sowie China, Südkorea,
die Türkei, die USA und einige mittel- und südamerikanische Staaten.

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