/Stichwahl: Stevo Pendarovski gewinnt Präsidentschaftswahl in Nordmazedonien

Stichwahl: Stevo Pendarovski gewinnt Präsidentschaftswahl in Nordmazedonien

Der von den regierenden Sozialdemokraten unterstützte Stevo Pendarovski hat die Präsidentschaftswahl im Nordmazedonien gewonnen. Bei der Stichwahl ist der 56-Jährige auf 51,75 Prozent der Stimmen gekommen, wie die staatliche Wahlkommission am Sonntagabend nach Auszählung fast aller Stimmen mitteilte. Die von der nationalistischen Oppositionspartei VMRO-DPMNE unterstützte Universitätsprofessorin Gordana Siljanovska-Davkova erreichte 44,65 Prozent der Stimmen. Knapp vier Prozent der Stimmen waren ungültig.

“Ich werde ein Präsident für alle Bürger sein, egal für wen sie gewählt haben”, sagte Pendarovski vor jubelnden Anhängern in der Parteizentrale der Sozialdemokraten in Skopje. Der Jurist und Politologe wird damit die Nachfolge des mit der VMRO-DPMNE verbundenen Djordje Ivanov antreten. Nach zwei Amtsperioden konnte dieser nicht erneut kandidieren. Pendarovski war zuletzt Koordinator für den bevorstehenden Nato-Beitritt seines Landes.

Ausreichend Wahlberechtigte gaben ihre Stimme ab

Bei der Stichwahl um das Präsidentenamt ist eine ausreichend hohe Wahlbeteiligung erzielt worden. An dem Urnengang beteiligten sich nach Angaben der Wahlkommission bis eine halbe Stunde vor Schließung der Wahllokale 44,5 Prozent der Stimmberechtigten. Später hieß es, dass sich rund 46 Prozent der stimmberechtigten Bürger an dem Urnengang beteiligt haben.

Bei einer Beteiligung von unter 40 Prozent wäre die Wahl ungültig gewesen. Die Regierung hatte vorab angekündigt, in diesem Fall eine Neuwahl des Parlaments anzusetzen. In der ersten Wahlrunde konnte kein Kandidat die absolute Mehrheit
erzielen. Pendarovski und Gordana Siljanovska-Davkova kamen nach Auszählung
fast aller Stimmen auf zwischen 42 und 43 Prozent
.

Testwahl für die regierenden Sozialdemokraten

Das höchste Staatsamt hat in dem kleinen Balkanland nur repräsentativen Charakter. Dennoch galt die Abstimmung als Testwahl für die Regierung des Ministerpräsidenten Zoran Zaev, nachdem sich die frühere jugoslawische Republik Mazedonien erst im Februar in Nordmazedonien umbenannt hatte.

Im Zentrum des Wahlkampfs stand die Vereinbarung mit Griechenland, dass das ehemalige Mazedonien seinen Namen ändert, um in die Nato und möglicherweise auch die Europäische Union aufgenommen zu werden. Der 55-jährige Pendarovski ist dafür. Seine 63-jährige Gegnerin sagte hingegen, sie werde den neuen Landesnamen in offizieller Funktion respektieren, “persönlich” aber nicht benutzen und werde ihr Bestes tun, um zu zeigen, dass es schwere Probleme mit der Vereinbarung mit Griechenland gebe.

Athen hatte seit der Unabhängigkeit Mazedoniens vor 27 Jahren darauf bestanden, dass der nördliche Nachbar seinen Namen ändert, weil eine Region im Norden Griechenlands genauso heißt und Gebietsansprüche befürchtet wurden. Als EU- und Nato-Mitglied konnte Griechenland mit seinem Veto jede Annäherung Mazedoniens an die westlichen Bündnisse blockieren. Inzwischen ist der Beitritt Nordmazedoniens zur Nato eingeleitet worden.

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