/Nahostkonflikt: Netanjahu ordnet “massive Angriffe” auf Gaza an

Nahostkonflikt: Netanjahu ordnet “massive Angriffe” auf Gaza an

Israels Ministerpräsident macht die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas für den jüngsten Raketenbeschuss israelischer Städte verantwortlich. Die Hamas trage die Verantwortung für alle Angriffe aus dem Gazastreifen und würde dafür einen “hohen Preis” zahlen. “Ich habe die Armee heute Morgen angewiesen, die massiven Angriffe auf Terrorziele im Gazastreifen fortzusetzen und die Streitkräfte am Rande des Gazastreifens mit Panzer-, Artillerie- und Infanterietruppen zu verstärken”, sagte Benjamin Netanjahu zu Beginn einer Dringlichkeitssitzung seines Kabinetts in Jerusalem.

Am Wochenende wurden nach israelischen Angaben rund 450 Raketen aus dem Küstenstreifen auf das israelische Grenzgebiet abgefeuert. Ein Israeli wurde bei einem Einschlag in Aschkelon getötet. 83 Menschen wurden verletzt.

Bei den Vergeltungsangriffen der israelischen Armee wurden Militärsprecher Jonathan Conricus zufolge acht militante Palästinenser getötet. Das Gesundheitsministerium in Gaza sprach von mindestens sechs Toten. 47 weitere Palästinenser seien verletzt worden. Conricus wies palästinensische Angaben zurück, wonach bei einem israelischen Luftangriff auch eine schwangere Mutter und ihr 14 Monate altes Kind gestorben seien. Die beiden seien von einer fehlgeleiteten palästinensischen Rakete getötet worden.

ESC in Tel Aviv steht bevor

Die US-Regierung hatte sich mit Israel solidarisch gezeigt und seinem Verbündeten die “volle Unterstützung” ausgesprochen. Die Türkei verurteilte die Angriffe Israels hingegen. Das Außenministerium hatte in einer Reaktion am Samstagabend die internationale Gemeinschaft dazu
aufgefordert, rasch einzuschreiten, um Spannungen in der Region abzubauen.

Die neuerliche Eskalation im Nahostkonflikt geschieht nur eine Woche vor dem internationalen Gesangswettbewerb Eurovision Song Contest (ESC) in Tel Aviv. Bisher blieb die Stadt von Raketenangriffen verschont. Militante Palästinenserorganisationen drohen Medienberichten zufolge jedoch damit, ihre Angriffe auf Tel Aviv auszuweiten.

“Sicherheit steht für die EBU immer an erster Stelle”, sagte ein Sprecher der Europäischen Rundfunkunion (EBU), die den ESC veranstaltet. Man arbeite mit der israelischen Rundfunkanstalt KAN und der Armee zusammen, “um die Sicherheit all jener zu gewährleisten, die mit uns in der Veranstaltungshalle Expo Tel Aviv zusammenarbeiten und sich uns anschließen”.

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