/Kevin Kühnert: “Ich glaube nicht, dass ich der SPD geschadet habe”

Kevin Kühnert: “Ich glaube nicht, dass ich der SPD geschadet habe”

Nach anhaltender Kritik für seine Sozialismusthesen hat der Chef der Jungsozialisten (Juso), Kevin Kühnert, den Vorwurf zurückgewiesen, die SPD zu schädigen.
“Ich glaube nicht, dass ich der SPD damit geschadet habe”, sagte er in der
ARD-Sendung Anne Will. Die Politik sollte nicht jede Debatte immer nur nach dem
parteitaktischen Vorteil ausrichten. “Das wird uns doch andauernd vorgeworfen,
dass wir immer nur gieren auf die nächsten Umfragen, aber gar nicht die großen
Fragen der Zeit diskutieren.”

Der Vorsitzende der SPD-Nachwuchsorganisation hatte in
einem ZEIT-Interview zum Thema Sozialismus
gesagt, dass er für eine
Kollektivierung großer Unternehmen “auf demokratischem Wege”
eintrete: “Mir ist weniger wichtig, ob am Ende auf dem Klingelschild von
BMW ‘staatlicher Automobilbetrieb’ steht oder ‘genossenschaftlicher
Automobilbetrieb’ oder ob das Kollektiv entscheidet, dass es BMW in dieser Form
nicht mehr braucht.” Der Juso-Chef wurde für seine Äußerungen von
Union, FDP, AfD, Wirtschaftsverbänden und aus der eigenen Partei stark
kritisiert
.

Gabriel wirft Kühnert vor, nur das eigene Ego im Blick zu haben

 Sigmar Gabriel (SPD) warf ihm vor, unhistorisch zu
argumentieren und nur mediale Aufmerksamkeit und das eigene Ego im Blick zu
haben. “Bei Sigmar Gabriel weiß ich nicht, ob er jetzt der beste Berater dafür
ist, zu bewerten, ob jemand einen Ego-Trip irgendwo macht oder nicht”, sagte Kühnert.
Gabriel wurde in seiner Amtszeit oft vorgeworfen, einsame Entscheidungen zu
treffen sowie sprunghaft und auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein.

Auch auf BMW-Betriebsratchef Manfred Schoch reagierte Kühnert, der nach seinem Interview gesagt hatte,
die SPD sei für Arbeiter nicht mehr wählbar. “In der Satzung der IG Metall
steht seit Jahren drin und zwar an prominenter Stelle, dass diese Gewerkschaft
auch die Vergesellschaftung von großen Industriebetrieben anstrebt”, hielt dem Kühnert entgegen. Für die Gewerkschaft sitze Schoch im
Betriebsrat. “Insofern weiß ich nicht, wer jetzt eigentlich von der Meinung
seiner Organisation abweicht – ob er oder ich das tue”.

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