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Venezuela: Juan Guaidó sieht wachsende Unterstützung durch hochrangige Militärs

Im
Machtkampf mit Staatschef Nicholás Maduro sieht sich der selbst ernannte Interimspräsident von Venezuela, Juan Guaidó, durch einen wachsenden Zuspruch der Armee bestärkt. “Hochrangige Offiziere und mittelrangige Offiziere haben sich
geäußert”, sagte er zu Journalisten in Caracas, ohne mitzuteilen, wie viele Soldaten sich seinem
gescheiterten Militäraufstand angeschlossen haben. Es seien aber Majore und Generäle darunter gewesen, so Guaidó. “Es gibt Unzufriedenheit im Militär.”

Seine
Unterstützer rief Guaidó auf, an diesem Samstag zu Militärkasernen
und Stützpunkten zu marschieren, um die Armee zum Seitenwechsel zu
bewegen. Dabei solle dem Militär “ein Dokument” oder “eine Erklärung”
übergeben werden, kündigte er an. Für den Folgetag plant die Opposition eine
Mahnwache und Gebete für die Todesopfer der jüngsten Proteste.

Ende April hatte Guaidó das Ende seiner “Operation Freiheit” ausgerufen und sich vor dem Luftwaffenstützpunkt La Cartina in Caracas mit einer Videobotschaft an die Venezolaner gewandt – flankiert von mehreren Soldaten, die sich auf seine Seite geschlagen hatte, sowie Oppositionsführer Leopoldo
López
, der zuvor nach eigenen Angaben von Soldaten aus seinem Hausarrest befreit worden war.

Die Regierung sprach von einem Putschversuch “einer kleinen Gruppe von Verrätern”, der jedoch gescheitert sei. Bei Ausschreitungen wurden mindestens fünf Menschen
getötet, Staatschef Maduro kündigte an, die Putschisten festnehmen zu lassen und strafrechtlich zu verfolgen.

Lopez flüchtete sich daraufhin zunächst in die chilenische und dann in die spanische Botschaft. Guaidó trat seitdem nicht mehr öffentlich auf, über seinen Aufenthaltsort wurde spekuliert. Manche Beobachter gingen davon aus, dass er bald festgenommen werden soll. Ihm zufolge gab es bislang aber keine Festnahmen.

Guaidó liefert sich seit Monaten einen Machtkampf mit Maduro. Am 23. Januar hatte er sich selbst zum Interimspräsidenten ernannt. Trotz großer  internationaler Unterstützung, vor allem seitens der USA, ist es ihm bislang aber nicht gelungen, die Armee auf seine Seite zu ziehen – und damit den entscheidenden Akteur in dem südamerikanischen Staat.

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