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Venezuela: Guaidós Anhänger marschieren zu Stützpunkten der Armee

In Venezuela haben sich Anhänger des selbst ernannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó an Militärstützpunkten versammelt, um die Armee zum Widerstand gegen den umstrittenen Staatschef Nicolás Maduro zu bewegen. Guaidó hatte seine Anhänger auf Twitter dazu aufgerufen. Augenzeugen berichten, dass sich bereits am Morgen mehrere Gruppen zu Kasernen in der Hauptstadt Caracas aufmachten.

“Das Ziel ist, unsere Botschaft zu überbringen, ohne in eine Konfrontation oder Provokation zu geraten”, schrieb Guaidó auf Twitter. Den Soldaten solle ein Aufruf überreicht werden, sich der Opposition anzuschließen – und im Gegenzug wird ihnen Straferlass versprochen.

Die Armee ist ein zentraler Machtfaktor in Venezuela und kontrolliert die immensen Erdölvorkommen des südamerikanischen Landes. Bislang unterstützen die Streitkräfte Maduro. Guaidó appelliert immer wieder an die Soldaten, sich gegen Maduro zu stellen. Sein Aufruf an das Militär, sich zu erheben, blieb bisher erfolglos.

Maduro forderte von den Soldaten beim Besuch eines Stützpunktes im Bundesstaat Cojedes “Einheit, Zusammenhalt, Disziplin, Gehorsam, Unterwerfung und höchste Treue zur Verfassung, zum Vaterland, zur Revolution und zum legitimen Oberbefehlshaber”. Zugleich rief er die Armee auf, im Falle einer militärischen Intervention der USA “bereit zu sein, um das Vaterland mit der Waffe in der Hand zu verteidigen. Seine Gegner führten einen “Charakterkrieg”, um “das Vaterland zu schwächen” und die venezolanische Armee “zu zerstören und zu entzweien” mit “einer Gruppe umstürzlerischer Verräter”.

Pompeo appelliert an das Volk

US-Außenminister Mike Pompeo wandte sich im Machtkampf mit einem direkten Appell an das venezolanische Volk. “Jetzt ist die Zeit für einen Wandel”, sagte Pompeo
in einer Videobotschaft, die er auf Twitter teilte. “Sie können die höchsten Anforderungen an Ihre
Institutionen und deren Führer stellen und eine Rückkehr zur Demokratie
fordern.”

Pompeo sicherte Venezolanern, die den
linsknationalistischen Staatschef Nicolás Maduro entmachten wollen, die
Unterstützung seines Landes zu. “Die USA stehen bei Ihrem Streben fest
an Ihrer Seite”, sagte der US-Diplomat.

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump gehört zu den
entschiedensten Gegnern von Maduro
und unterstützt Guaidó. Pompeo hatte bekräftigt, dass in dem Konflikt auch eine Militärintervention der USA in Frage komme. “Wenn es nötig ist, werden die USA das tun”, sagte Pompeo.

Lawrow und Arreazazu planen Treffen

Russlands Außenminister Sergej Lawrow will sich mit seinem venezolanischen Kollegen Jorge Arreaza treffen, um über die Zukunft des lateinamerikanischen Landes zu beraten. “Bei dem Treffen am Sonntag in Moskau werde man über mögliche Lösungen des Machtkampfes im Rahmen der venezolanischen Verfassung sprechen”, teilte das russische Außenministerium mit. Es solle auch um die wirtschaftliche Lage nach den US-Sanktionen gegen die Führungsriege um Staatschef Nicolás Maduro gehen, hieß es.

Russland und die USA beschuldigen einander, die Krise in Venezuela zu verschärfen. Washington unterstützt den Oppositionsführer Juan Guaidó. Russland wiederum schickte Militärberater zur Unterstützung der regierungstreuen Streitkräfte nach Venezuela und steht hinter Maduro.

Am Montag soll sich Lawrow am Rande des Arktischen Rates in Finnland mit US-Außenminister Mike Pompeo treffen. Dabei soll ebenfalls die Lage in Venezuela Thema sein.

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