/Telefongespräch: Trump pflichtet Putin im Venezuela-Konflikt bei

Telefongespräch: Trump pflichtet Putin im Venezuela-Konflikt bei

US-Präsident Donald Trump und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin haben am Telefon die Lage in Venezuela und die Russland-Untersuchung des FBI erörtert. Putin habe ihm gesagt, dass er nicht in den Konflikt in Venezuela involviert werden wolle, “außer, dass er möchte, dass etwas Positives für Venezuela geschieht”, sagte Trump im Anschluss. “Mir geht es genauso. Wir möchten humanitäre Hilfe (ins Land bekommen). Im Moment hungern die Menschen, sie haben kein Wasser, sie haben kein Essen.” 

Vertreter seiner Regierung werfen Russland hingegen vor, dass sich der venezolanische Präsident Nicolás Maduro nur durch die Unterstützung aus Moskau an der Macht halten könne. Es ist nicht das erste Mal, dass Trump sich in Bezug auf Russland öffentlich anders äußert als Mitglieder seiner Regierung. Der Republikaner ist seit dem Wahlkampf dem Vorwurf ausgesetzt, er verfolge einen zu russlandfreundlichen Kurs und hege große Bewunderung für Putin.

Trump sagte nach dem Gespräch, er habe mit dem Kreml-Chef auch über die Russland-Untersuchung von FBI-Sonderermittler Robert Mueller gesprochen. “Wir haben darüber geredet und er lächelte und sagte etwas in dem Sinne, dass es als Berg begann und als Maus endete. Aber er wusste das, weil er wusste, dass es keinerlei geheime Absprachen gab.”

Auf Initiative der USA

Hintergrund von Muellers Ermittlungen war die mutmaßliche Einmischung Moskaus in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016. Der Sonderermittler hatte fast zwei Jahre lang untersucht, ob Trumps Wahlkampfteam geheime Absprachen mit Vertretern Russlands getroffen hat und ob der US-Präsident die Justizermittlungen behinderte. Mueller und sein Team stießen dabei auf “zahlreiche” Kontakte zwischen Trumps Wahlkampflager und Vertretern Russlands. Beweise für eine Straftat fanden sie aber nicht. Trump sieht sich durch den vor kurzem veröffentlichten Abschlussbericht des Ermittlers von allen Vorwürfen entlastet.

Nach Darstellung von Trumps Sprecherin telefonierten die beiden Staatschefs etwas mehr als eine Stunde miteinander. Auch der Kreml bestätigte das Gespräch, das nach Moskauer Angaben rund anderthalb Stunden dauerte. Das Telefonat sei auf Initiative der USA zustande gekommen, hieß es. Putin habe betont, dass die Venezolaner die Zukunft ihres Landes selbst bestimmen sollten und eine Einmischung von außen dies untergraben würde.

Nur durch Unterstützung von Russland und Kuba

Regierungsvertreter beider Länder hatten sich in den vergangenen Tagen mehrfach gegenseitig beschuldigt, zu einer Eskalation in Venezuela beizutragen. Russland gehört zu den Staaten, die die Regierung von Maduro stützen. Die USA, Deutschland, viele EU-Staaten und mehrere lateinamerikanische Länder haben dagegen den Oppositionsführer und Parlamentspräsidenten Juan Guaidó als rechtmäßigen Übergangspräsidenten anerkannt.

Trumps nationaler Sicherheitsberater John Bolton hatte getwittert, Maduro sei nur noch im Amt, weil Russland und Kuba ihn unterstützten und Soldaten in dem südamerikanischen Land hätten. “Ohne Einmischung von außen wäre der demokratische Prozess in Venezuela heute längst im Gange.”

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