Im US-Bundesstaat Florida werden Lehrerinnen und Lehrer während des Unterrichts künftig Schusswaffen bei sich tragen dürfen. Der umstrittene Gesetzestext hat das Repräsentantenhaus des Südstaates mit 65 zu 47 Stimmen passiert. Er muss nun noch vom republikanischen Gouverneur Ron DeSantis unterzeichnet werden, was als Formalie gilt. Lehrer müssen insgesamt 144 Stunden Training absolvieren, wenn sie in der Schule eine Waffe mit sich führen wollen.

Mit der Maßnahme sollen Schulmassaker wie jenes in Parkland im Februar 2018 verhindert werden, bei dem ein früherer Schüler 17 Menschen erschossen hatte. Die Befürworter der Waffenerlaubnis argumentieren, bewaffnete Lehrpersonen könnten einen Angreifer schneller stoppen als die Polizei. US-Präsident Donald Trump hatte sich nach dem Massaker in Parkland dafür ausgesprochen, Lehrerinnen und Lehrer zu bewaffnen. Die Idee stammt von der Waffenlobby NRA.

Kritikerinnen und Kritiker argumentieren, mehr Waffen würden nicht zu mehr Sicherheit führen. Sie befürchten Unfälle mit Schusswaffen an Schulen und sind dagegen, dass Lehrenden gewissermaßen Polizeiaufgaben übertragen werden. Außerdem warnen sie davor, dass bewaffnete Lehrer im Falle einer Attacke irrtümlich für den Angreifer gehalten und von der Polizei erschossen werden könnten.

Nach dem Schulmassaker in Parkland hatten landesweit Zehntausende Schülerinnen und Schüler für schärfere Waffengesetze demonstriert.
Anfang März 2018 stimmte der von Republikanern regierte Bundesstaat
für die Anhebung des Mindestalters für Käufer von Gewehren von 18 auf 21
Jahre.