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Sudan: Zehntausende protestieren erneut gegen die Militärregierung

Die Militärführung im Sudan hat angekündigt, einen Teil ihrer Macht abzugeben. Die Opposition fordert jedoch weiterhin eine zivile Übergangsregierung.

2. Mai 2019, 19:17 Uhr

Sudan

Demonstrantinnen und Demonstranten vor dem Hauptquartier der Armee in der Hauptstadt Khartum
© Ashraf Shazly/AFP/Getty Images

Zehntausende Menschen sind im Sudan erneut gegen den regierenden Militärrat auf die Straßen gegangen. Die Demonstrantinnen und Demonstranten forderten eine schnelle Übergabe der Macht an eine zivile Übergangsregierung. Die Demonstration verlief durch die Hauptstadt Khartum zur Zentrale der Streitkräfte.

Die oppositionelle Allianz für Freiheit und Wandel hatte erneut zu einem sogenannten Marsch der Million aufgerufen, um den Militärrat weiter unter Druck zu setzten.

Die regierende Armee hatte vergangene Woche unter dem Druck anhaltender Proteste angekündigt, einen Teil ihrer Macht wieder abzugeben. Vertreter der Protestbewegung und der Militärführung hatten sich auf die Bildung eines gemeinsamen Regierungsgremiums geeinigt, in dem auch Zivilisten vertreten sein sollen. Die genaue Zusammensetzung des Rats muss aber noch verhandelt werden.

Im Sudan hatten Massenproteste Mitte April zum Sturz des drei Jahrzehnte autoritär herrschenden Staatschefs Omar al-Baschir durch die Armee geführt. Daraufhin war für eine Übergangszeit von zwei Jahren zunächst ein Militärrat eingesetzt worden. Die Opposition fordert eine zivile Übergangsregierung mit minimaler Beteiligung des Militärs. Die Generäle hingegen wollen sich den Zugriff auf alle sicherheitsrelevanten Ministerien sichern. Zudem beanspruchen sie das Präsidentenamt. Die Übergangsregierung soll freie Wahlen möglich machen. Al-Baschir, der vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag mit Haftbefehl gesucht wird, war fast drei Jahrzehnte an der Macht.

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