/Julian Assange: Wikileaks-Gründer zu 50 Wochen Haft verurteilt

Julian Assange: Wikileaks-Gründer zu 50 Wochen Haft verurteilt

Der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, ist wegen Verstoßes gegen seine Kautionsauflagen in Großbritannien zu einem knappen Jahr Gefängnis verurteilt worden. Dies entschied das Southwark Crown Court in London. Zuvor war der 47-Jährige von der britischen
Justiz bereits dafür schuldig gesprochen worden, mit seiner Flucht 2012 in die Botschaft Ecuadors
gegen diese Auflagen verstoßen und sich damit der britischen Justiz entzogen zu haben. 

Der gebürtige Australier war am 11. April von der britischen Polizei in der Botschaft Ecuadors in London festgenommen worden, nachdem das südamerikanische Land das politische Asyl aufgehoben hatte. Er war 2012 in die diplomatische Vertretung geflüchtet. Damals lag gegen ihn ein europäischer Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden vor.

Assange, der die Vorwürfe immer zurückwies, fürchtete, via Schweden in die USA ausgeliefert zu werden. Assanges Anwalt hatte vor Gericht argumentiert, dieser habe sich den Behörden entziehen müssen, da ihn kein fairer Prozess erwarte und er an die USA ausgeliefert werden soll.

Tatsächlich hat die US-Regierung einen Auslieferungsantrag gestellt, gegen den der Wikileaks-Gründer ankämpfen will. Die Entscheidung über den Auslieferungsantrag könnte sich jahrelang hinziehen.

Die USA werfen Assange Verschwörung mit der Whistleblowerin Chelsea Manning vor, um ein Passwort eines Computernetzwerks der Regierung zu knacken. Manning hatte Wikileaks 2010 – damals noch als Bradley Manning – hunderttausende geheime Militärdokumente zukommen lassen. Es geht dabei um die US-Militäreinsätze im Irak und in Afghanistan.

In Schweden hatte die Staatsanwaltschaft im Mai 2017 ihre Ermittlungen eingestellt. Die Anwältin der Frau, die Assange beschuldigt, beantragte  inzwischen die Wiederaufnahme beantragt.

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