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Umfrage: Unzufriedenheit mit Demokratie in Deutschland nimmt zu

Immer mehr Menschen in Deutschland sind mit dem Funktionieren der Demokratie unzufrieden. Bei einer internationalen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Pew sagten im vergangenen Jahr 43 Prozent der Befragten, sie seien unzufrieden darüber, wie die Demokratie funktioniert. Das ist ein Anstieg um 17 Prozentpunkte verglichen mit dem Vorjahr. In mehreren anderen europäischen Staaten ist die Unzufriedenheit mit dem demokratischen System noch ausgeprägter.

Unter Befürwortern der AfD zeigten sich 69 Prozent unzufrieden damit, wie die Demokratie funktioniert.  Auch in mehreren anderen europäischen Staaten war die Unzufriedenheit unter Befürwortern populistischer Parteien besonders ausgeprägt. 

In der Studie wurden 27 Staaten untersucht, zehn davon in Europa. In sechs dieser europäischen Staaten zeigte sich eine Mehrheit unzufrieden mit dem Status der Demokratie in ihren Ländern: Frankreich (51 Prozent), Ungarn (53 Prozent), Großbritannien (55 Prozent), Italien (70 Prozent), Spanien (81 Prozent) und Griechenland (84 Prozent).

Außer in Deutschland äußerte sich in Schweden (30 Prozent), den Niederlanden (34 Prozent) und Polen (44 Prozent) eine Minderheit der Befragten unzufrieden.

In fünf dieser zehn europäischen Staaten nahm die Unzufriedenheit im Jahresvergleich statistisch signifikant zu, allerdings nirgendwo so stark wie in Deutschland. In Frankreich fand die Umfrage vom 24. Mai bis zum 3. Juli 2018 statt, also vor Beginn der sogenannten Gelbwesten-Proteste im Herbst.

Auch in den USA, wo seit Januar 2017 Präsident Donald Trump im Weißen Haus regiert, hat die Unzufriedenheit zugenommen: 58 Prozent zeigten sich im vergangenen Jahr nicht zufrieden mit dem Stand der Demokratie dort, im Vorjahr waren es noch 51 Prozent.

Pew befragte für die internationale Studie zwischen dem 14. Mai und dem 12. August 2018 insgesamt 30.133 Menschen in 27 Staaten.

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