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Sexuelle Gewalt: Kann ich jemals wieder Sex genießen?

Wenn es um Vergewaltigung, Belästigung, Übergriffe und Missbrauch geht, wird oft weggeschaut oder nicht genug hingeschaut. Dabei ist sexuelle Gewalt weit verbreitet: Mindestens jede vierte bis fünfte Frau, so schätzen Expertinnen und Experten, macht Erfahrungen mit sexueller Gewalt in ihrem Leben sowie mindestens jeder 26. Mann.

Wie ergeht es Menschen, die solche Erfahrungen gemacht haben? Kann es gelingen, diese Erlebnisse zu bewältigen? Wie findet sich ein Weg zurück zu Nähe, Partnerschaft und Sex? Erste Antworten auf diese Fragen von Hörerinnen und Hörern hat die Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner.

Diese Folge können Sie direkt oben auf dieser Seite anhören.

In diesem zweiten Teil zum Thema Wie überwinde ich ein sexuelles Trauma? spricht sie mit dem stellvertretenden Ressortleiter Wissen und Digital bei ZEIT ONLINE, Sven Stockrahm, erneut über die Folgen sexueller Gewalt.

In der ersten Folge Wie lassen sich Gewalt und Missbrauch überwinden? geht es darum, wie stark Erinnerungen an traumatische Erlebnisse auch später noch das Leben bestimmen können und viele Betroffene Übergriffe gewissermaßen erneut erleben.

Im Sexpodcast haben wir zudem bereits einige Male über sexuelle Gewalt gesprochen. In der Folge Wenn Sex wehtut
geht es um die Häufigkeit von Übergriffen, Vergewaltigung und
Missbrauch – und darum, dass sich solche Taten oft auch wiederholen.
Darin klären wir auch, wann Grenzen erreicht
sind. Wie sich Sexualität für Menschen verändern kann, die bedrängt oder
vergewaltigt wurden, besprechen wir in der Folge Die Spuren sexueller Gewalt.

Weitere Informationen

Hilfe für Betroffene sexueller Übergriffe und Gewalt

Im akuten Notfall – falls möglich – sofort reagieren, die 110 wählen und die Polizei alarmieren. Frauen, die sich im Club belästigt fühlen, können sich vielerorts zudem mit Fragen wie Ist Luisa hier? ans Personal wenden und bekommen unmittelbar und diskret Hilfe. Der Frauen-Notruf Münster e.V. hat das Projekt initiiert. Kneipen und Clubs in 25 deutschen Städten machen bereits mit.

Weitere Angebote:

  • Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: Soforthilfe für Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Beratung per Telefon, E-Mail und Chat (rund um die Uhr, anonym, in 17 Sprachen und Gebärdensprache).
  • Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (bff): Hilfsangebote für Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Onlinesuche nach wohnortnahen Hilfsangeboten möglich.
  • Hilfeportal sexueller Missbrauch: Hilfe für Betroffene von sexueller Gewalt in der Kindheit, ihre Angehörigen und andere Menschen, die sie unterstützen wollen. Beratung per Telefon (anonym).
  • Wildwasser e. V.: Hilfe für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die Opfer von sexueller Gewalt geworden sind.
  • Weißer Ring: Hilfe für Kriminalitätsopfer. Beratung per Telefon und E-Mail (anonym).
  • Tauwetter e.V.: Unterstützung und Beratung bietet diese Anlaufstelle für Männer*, die in Kindheit oder Jugend sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren.

Eine spezialisierte Psychotherapie kann dabei helfen, die Folgen von sexueller Gewalt und anderen Traumatisierungen zu bewältigen. Psychotherapeuten mit einer traumaorientierten Zusatzausbildung sind hier zu finden:

Eine Körpertherapie kann Betroffenen ebenfalls helfen. Ohne Medikamente geht es darum, chronische Beschwerden oder auch Ängste mit dem Ziel einer neuen Körperwahrnehmung zu behandeln. Methoden und Therapeutinnen finden sich hier:

Betroffene, die in der Familie im Rahmen eines Abhängigkeitsverhältnisses sexuell missbraucht wurden, können Sachleistungen wie Therapien beantragen. Dafür gibt es den Fonds Sexueller Missbrauch. Für den Fonds stehen insgesamt 58,64 Millionen Euro zur Verfügung. Die Website fonds-missbrauch.de informiert, wer Leistungen beziehen kann.

Falls Sie eine Frage oder Anregungen haben, schreiben Sie Melanie Büttner, Alina Schadwinkel und Sven Stockrahm eine E-Mail an istdasnormal@zeit.de. Oder stellen Sie Ihre Frage als Sprachnachricht. Nehmen Sie sich mit dem Smartphone auf und schicken Sie uns die Datei ebenfalls an die E-Mail-Adresse.

Alle Folgen und Quellen sind auf dieser Seite gesammelt.

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