/Notstandsmaßnahme: Sri Lanka verbietet Muslima Gesichtsschleier

Notstandsmaßnahme: Sri Lanka verbietet Muslima Gesichtsschleier

Sri Lankas Regierung hat Muslima vorerst die Verhüllung ihres Gesichts verboten. Jede Art von Gesichtsbedeckung, die verhindert, dass eine Person identifiziert werden kann, sei ab sofort verboten, hieß es auf dem Nachrichtenportal der Regierung News.lk. Die Anordnung
ist Teil der Notstandsmaßnahmen, die Präsident Maithripala Sirisena
nach den Anschlägen vom Ostersonntag verhängt hat. Das
Kabinett hatte den Schritt verzögert, weil es vorerst mit islamischen
Geistlichen Rücksprache halten wollte.

Das Verbot umfasst auch Gesichtsschleier und Burkas für muslimische
Frauen, obwohl diese islamische Kleidung nicht ausdrücklich erwähnt
wird. Gesichtsbedeckungen stellten eine “Gefahr für die Sicherheit der
Nation und der Öffentlichkeit” dar, so der Präsidentenerlass.

Bei den Anschlägen auf
Kirchen, Hotels und andere Orte waren mehr als 250 Menschen getötet
worden. Die Regierung macht islamistische Extremisten für die Taten
verantwortlich. Mehrere Verdächtige wurden festgenommen. Die Behörden befürchten, dass immer noch mögliche Attentäter auf
freiem Fuß sein könnten.

In den vergangenen Tagen riefen muslimische Geistliche Muslima aus
Sorge vor Vergeltungsaktionen dazu auf, ihr Gesicht nicht zu verhüllen.
Muslime machen im mehrheitlich buddhistischen Sri Lanka rund zehn Prozent der Bevölkerung aus.

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