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Theresia Walser: Nervöse Akustik

Man könnte Theresia Walser die deutsche Meisterin der Bühnengroteske nennen. Derzeit schreibt sie für die Salzburger Festspiele eine Gesellschaftskomödie: “Die Empörten”. Eine Begegnung mit der Dramatikerin

27. April 2019, 20:24 UhrAktualisiert am 27. April 2019, 20:24 Uhr

Theresia Walser: "Um Empörung kommt kein Mensch herum."

“Um Empörung kommt kein Mensch herum.”
© Lena Giovanazzi für DIE ZEIT

Die Uraufführung findet im August bei den Salzburger Festspielen statt, die Ur-Lesung
aber schon jetzt: Mit der ersten, fertig ausgearbeiteten Szene ihres Stücks “Die Empörten”
kommt Theresia Walser zum Treffen ins Freiburger Theatercafé und schlägt vor, sie an Ort und
Stelle vorzutragen – Walser ist gelernte Schauspielerin, ihr Talent erweist sich als
unverwüstlich. Übers Manuskript gebeugt, führt die 51-Jährige nun ein Minidrama auf. Die
Szene dreht sich um die Geschwister Corinna und Anton, die sich in den “Empörten” zischende
Widerworte liefern, weil sie sich über den Umgang mit dem Tod ihres Halbbruders Moritz
uneins sind. Von ihrem Vater, dem Schriftsteller Martin Walser, hat Theresia Walser die
Gebärdensprache – und vielleicht auch den erstaunten Blick auf die Gesellschaft, deren Wesen
eine nervöse Dauerempörung ist.

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