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Sudan: Protestbewegung und Militär bilden gemeinsames Komitee

Anhänger der Opposition haben sich mit der Militärführung auf die Einsetzung eines gemischten Komitees geeinigt. Ihm sollen Zivilisten und Militärs angehören.

28. April 2019, 0:25 Uhr

Sudan: Ein Demonstrant schwenkt eine sudanesische Nationalflagge während eines Protests auf dem Platz der Streitkräfte.

Ein Demonstrant schwenkt eine sudanesische Nationalflagge während eines Protests auf dem Platz der Streitkräfte.
© Salih Basheer/AP/dpa

Die Protestbewegung und die Militärführung im Sudan haben sich auf ein gemischt besetztes Komitee zur Beratung über einen Ausweg aus der politischen Krise des Landes geeinigt. Derzeit werde über den genauen Anteil an Zivilisten und Militärs in dem Gremium verhandelt, sagte einer der Verhandlungsteilnehmer, Ahmed al-Rabia.

Die Verhandlungen fanden zwischen Vertretern einer Dachorganisation verschiedener regierungskritischer Gruppierungen und Abgesandten des Militärischen Übergangsrats statt. Die Protestangehörigen hatten die Verhandlungen mit dem Militär am
Mittwoch wiederaufgenommen, nachdem drei Mitglieder des Militärrats
offenbar auf Forderungen der Demonstranten hin von ihrem Posten
zurückgetreten waren. Der Militärrat hatte daraufhin mitgeteilt, es sei
eine weitgehende Einigung mit der Protestbewegung “über die meisten
Forderungen” erzielt worden.

Im Sudan hatten Massenproteste Mitte April zum Sturz des drei Jahrzehnte autoritär herrschenden Staatschefs Omar al-Baschir geführt. Daraufhin war für eine Übergangszeit von zwei Jahren zunächst ein Militärrat eingesetzt worden. Die Opposition lehnte diesen jedoch ab. Sie fordert die vollständige Machtübergabe an eine zivile Regierung während einer vierjährigen Übergangsphase. 

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