/US-Gesundheitsbehörde: USA registrieren höchste Zahl an Masernfälle seit zwanzig Jahren

US-Gesundheitsbehörde: USA registrieren höchste Zahl an Masernfälle seit zwanzig Jahren

In den USA sind in diesem Jahr 695 Masernfälle registriert worden – die höchste Zahl seit der offiziellen Ausrottung der Krankheit im Jahr 2000. Dies teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC mit und führte die Zahl vor allem auf drei große Ausbrüche zurück: zwei in New York und einen im Bundesstaat Washington.

Der Masernausbruch in New York ist der größte seit 1991 und betrifft vor allem die jüdisch-orthodoxe Gemeinde in Williamsburg.
Bürgermeister Bill de Blasio rief daraufhin für diese Teile des Bezirks Brooklyn den Gesundheitsnotstand aus und führte eine Impfpflicht ein. Zuvor war es bereits Religionsschulen und Kindertagesstätten der betroffenen Gemeinden verboten, ungeimpfte
Kinder zu betreuen.

Impfgegner gut organisiert

Die Masern verbreiten sich vor allem unter Schulkindern, deren Eltern
das Impfen ablehnen. Viele davon berufen sich auf philosophische oder
religiöse Gründe. So lassen sich laut der New York Times
unter anderem viele ultraorthodoxe Jüdinnen und Juden nicht impfen, in
einigen Gemeinschaften wird zudem immer wieder vor den Gefahren von
Schutzimpfungen gewarnt. Antiimpfliteratur und die Aufrufe von Rabbis
erschwerten es zudem den Behörden, Impfgegnerinnen und -gegner zu
erreichen.

US-Gesundheitsbehörde: Demonstration von Impfgegnern in Washington – für mehr Selbstbestimmung und gegen eine Impfpflicht.

Demonstration von Impfgegnern in Washington – für mehr Selbstbestimmung und gegen eine Impfpflicht
© Lindsey Wasson/Reuters

Die impffeindliche Bewegung der sogenannten Anti-Vaxxer ist in den USA besonders stark. Sie macht sich vor allem die sozialen Netzwerke zu nutze, um medizinisch nicht belegte Behauptungen in Umlauf zu bringen. Für die Weltgesundheitsorganisation WHO sind solche Antiimpfkampagnen eine der großen Bedrohungen für die weltweite Gesundheit.

Auch in Deutschland und anderen westlichen Ländern treten die Masern wieder verstärkt auf. Auch hier haben Impfgegner entsprechende Kampagnen gestartet. Ärzte und verantwortliche Politiker sprachen sich deshalb für eine Impfpflicht aus.

Masern können zu schwerem Durchfall, Lungenentzündung und Sehschäden führen und sogar tödlich sein.

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