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Südafrika: Wie ein Land zur Nation wurde

Ein Vierteljahrhundert ist es her, dass in Südafrika die ersten freien Wahlen abgehalten wurden und die Zeit der Apartheid endete. Der African National Congress (ANC) gewann im April 1994 die Wahl, danach wurde ihr Kandidat Nelson Mandela am 9. Mai zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes ernannt. Der 1956 in Soweto geborene Fotograf Santu Mofokeng hat den Weg seiner Heimat in die Demokratie begleitet, er begann schon als Teenager, in schwarz-weiß auf den Straßen der Townships zu fotografieren. Seine Arbeiten sind derzeit im Amsterdamer Fotografiemuseum zu sehen und halten in Langzeitserien den Alltag in Südafrika fest. Mofokeng ist nicht nur ein Dokumentar, sondern teilnehmender Beobachter, der selbst immer wieder in den Townships lebt, um tief in die Sujets seiner Zyklen einzutauchen: in die transnationalen Veränderungen und in die Privatheit der Familien, in die Befreiungskämpfe und in die religiösen Rituale. Rund 95 Prozent der Bilder, die Europäer von Afrika kennen, seien von Weißen gemacht, hat Christoph Schlingensief in seinem Stück Via Intolleranza II beklagt. Santu Mofokengs Street Photography ist also in vielerlei Hinsicht eine Ausnahme.

24. April 2019, 9:46 Uhr

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