/Nacktheit: “Ich mochte alles an ihm: Seine Locken, seine weiche Haut, seine Muttermale”

Nacktheit: “Ich mochte alles an ihm: Seine Locken, seine weiche Haut, seine Muttermale”

Paare erzählen, wie sie sich zum ersten Mal voreinander ausgezogen haben. Und zeigen sich in Unterwäsche von nachhaltigen Labels.

Asta & Kai

Asta, 23, studiert Ökologie und Umweltplanung in Berlin. Kai, 30, arbeitet an der TU Berlin. Sie sind seit drei Jahren ein Paar. Asta trägt Unterwäsche von Erlich Textil, Kai von Comazo.

Kai:
Wir haben uns auf Tinder kennengelernt und verabredet. Nach der ersten
Bar wollten wir noch weiter. Aber es war Dienstag und fast Mitternacht, alles hatte zu. Also
sind wir zu Asta.

Nacktheit: "Als wir uns auszogen, sahen wir uns plötzlich anders an"


© Clara Nebeling

Asta:
Ich empfand kein körperliches Verlangen und hatte nicht vor, das mit
Kai zu vertiefen. Meine WG-Küche war ungemütlich und lag direkt neben dem Zimmer meiner
Mitbewohnerin. Deshalb haben wir uns in mein Bett gesetzt. Drei, vier Stunden haben wir
geredet. Dann kamen wir uns näher und plötzlich war es fast magisch. Als wir uns auszogen,
sahen wir uns plötzlich anders an. Es war so, wie ich mir Liebe auf den ersten Blick
vorstelle, nur eben auf den zweiten.

Kai:
Ich hatte nie ein Problem mit meinem Körper und war gespannt auf ihren.
Wir hatten es an diesem Abend nicht eilig, ich konnte mit jedem ausgezogenen Kleidungsstück
ihren Körper etwas mehr erkunden und genießen.

Asta:
Ich habe die Figur meiner Mutter geerbt, wir nennen sie “norddeutsche
Tanne”: kräftige kurze Beine, schmaler Oberkörper. Früher hatte ich mich mit Männern nackt oft
unwohl gefühlt. Mit Kai war es zum ersten Mal anders.

Kai:
Mir ist sofort aufgefallen, wie weich und makellos ihre Haut ist. Und
es war unglaublich vertraut, ich habe mich wohl direkt in dieser Nacht in Asta verknallt.

Asta:
Wenn wir keinen Sex gehabt hätten, hätten wir uns vielleicht nie
wiedergesehen. Heute bin ich sehr gerne nackt. Nur wenn ich Kai den Rücken zudrehe und aus dem
Zimmer gehe, fühle ich mich manchmal noch unsicher.

Antine & Ilja

Antine, 25, studiert Medienwissenschaft in Hamburg. Ilja, 30, lebt als Schauspieler in Berlin. Ilja trägt Boxershorts von Hess Natur, Antine Wäsche von AIKYOU.

Ilja:
Antine und ich waren auf derselben Schule, aber sie ist fünf Jahre
jünger als ich. Als Teenager haben wir uns deshalb nicht füreinander interessiert. Vor zwei
Jahren trafen wir uns dann kurz vor Weihnachten auf einer Party in unserer Heimatstadt
wieder.

Nacktheit: "Als wir uns auszogen, sahen wir uns plötzlich anders an"


© Clara Nebeling

Antine:
Ich war ziemlich angetrunken. Ich hatte einen dunkelblauen,
langärmeligen Body an, das weiß ich noch, weil ich es besonders fand und mich sexy fühlte.

Nacktheit: "Als wir uns auszogen, sahen wir uns plötzlich anders an"


© Clara Nebeling

Ilja: Wir haben uns gesehen, eigentlich nur zwei Sätze miteinander
gesprochen und uns dann schon geküsst. Die Party lief noch, aber wir sind einfach gegangen, zu
meinen Eltern, in mein altes Kinderzimmer. Ich glaube, ich habe mich ziemlich schnell
ausgezogen. Ich hatte nie Angst, mich vor jemandem nackt zu zeigen. Ich mag meinen drahtigen
Körper.

Antine: Beim Ausziehen standen wir mitten im Raum. Ich war positiv
überrascht: Als Ilja noch die dicke Winterjacke trug, dachte ich, er wäre eher schmächtig.
Aber nackt sah er total stark aus.

Ilja: Es war, als wenn man ungeduldig ein Weihnachtsgeschenk auspackt. Ich
wollte sehen, was ich bekommen hatte, und dachte: “Wow, wahnsinnig schöner Arsch.” Überhaupt
sah sie unglaublich schön aus.

Antine: Ilja hat mir das Gefühl gegeben, dass er mich unbedingt will und es
ihm Spaß macht, mich auszuziehen. Das hat mich fasziniert und gefreut. Für mich war Nacktsein
nie ein Problem. Ich war früher schon beim FKK und finde es schlimm, dass vielen schon in der
Kindheit vermittelt wird, dass der nackte Körper etwas ist, für das man sich schämen muss.

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