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Sri Lanka: Notstandsbestimmungen in Kraft getreten

In Sri Lanka sind nach den verheerenden Selbstmordanschlägen auf Kirchen und Luxushotels Notstandsbestimmungen in Kraft getreten. Staatspräsident Maithripala Sirisena verhängte sie, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu bewahren sowie die Versorgung mit Waren und Dienstleistungen für die Bürger sicherzustellen, hieß es in einer Erklärung des Präsidenten. Mit den Regelungen erhalten
Sicherheitsbehörden erweiterte Befugnisse, etwa für Durchsuchungen und
zur Festnahme von Personen.

Bei den Explosionen an acht Orten
starben am Ostersonntag mindestens 290 Menschen, es gab mehr als 500
Verletzte. Unter den mehr als 30 getöteten Ausländern ist auch ein
Deutsch-Amerikaner, wie das Auswärtige Amt mitteilte. Die Anschläge
gingen nach Einschätzung der Regierung auf das Konto einer einheimischen
radikal-islamischen Gruppe. Die Regierung ist jedoch überzeugt, dass
die verdächtigte Gruppe National Thowheeth Jama’ath die Attacken nur mit Unterstützung eines internationalen Netzwerks
verübt haben kann, wie ein Sprecher sagte.

Präsident Sirisena
berief Team aus drei Personen ein, um die Anschlagsserie zu
untersuchen. Das Gremium soll in zwei Wochen einen ersten Bericht
vorlegen. Die internationale Polizeiorganisation Interpol kündigte die
Entsendung eines Expertenteams an.

Der UN-Sicherheitsrat verurteilte die Bombenanschläge. Es handele es sich um
“niederträchtige und feige terroristische Attacken”, hieß es in einer
Erklärung des höchsten UN-Gremiums. Der Sicherheitsrat drückte zudem seine
Anteilnahme aus. Die Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Auch
UN-Generalsekretär António Guterres kondoliere Angehörigen der Opfer
und der Regierung Sri Lankas, teilte ein Sprecher mit. Für Mittwoch plant die UN-Mission Sri Lankas eine Gedenkveranstaltung mit Diplomaten in der Zentrale der Vereinten Nationen in New York. 

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