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Afghanistan: Bewaffneter Angriff auf Regierungsviertel in Kabul

Nach einer Reihe von Explosionen und Schüssen haben Unbekannte offenbar ein Ministerium in der afghanischen Hauptstadt Kabul gestürmt. Nach Informationen des Lokalsenders Ariana News lieferten sich die Angreifer vom Kommunikationsministerium aus Schusswechsel mit Sicherheitskräften. Die Attacke dauerte demnach an. Angaben zu möglichen Verletzten oder Toten gab es zunächst nicht. Auch bekannte sich niemand zu der Tat.

Der Vorfall habe sich in der Nähe eines der größten Hotels der Stadt ereignet, teilte die Polizei mit. Das schwer bewachte Serena Hotel ist eines der wenigen, das noch von Ausländern genutzt wird, und steht in einem der wichtigsten Geschäftsviertel Kabuls.

Von einem Teil des Ministeriums, das nur wenige Meter vom Präsidentenpalast entfernt ist, stieg Rauch auf. Auf Fernsehbildern war zudem zu sehen, dass Sicherheitskräfte die Gegend um das Ministerium abgesperrt haben.

Dem Angriff waren relativ ruhige Monate vorausgegangen. In dieser Zeit gab es mehrere Gespräche zwischen Vertretern der USA und der radikalislamischen Taliban. Die Beratungen sollen den Weg ebnen für formelle Friedensverhandlungen zwischen den Extremisten und der afghanischen Regierung und den seit mehr als 17 Jahren dauernden Krieg beenden.

Erst am Donnerstag war ein für dieses Wochenende in Doha geplantes innerafghanisches Treffen im Streit über die Zusammensetzung der afghanischen Verhandlungsdelegation abgesagt worden.

Die Taliban, die gegen die vom Westen unterstützte afghanische Regierung kämpfen, hatten zudem vor zwei Wochen, wie bereits in vergangenen Jahren, ihre Frühjahrsoffensive angekündigt. Landesweit kam es zu Gefechten mit der Armee. In der Hauptstadt Kabul dagegen gab es in den vergangenen Wochen keine größeren Angriffe auf zivile Ziele.

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