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Bundesbank: Vermögen von Immobilienbesitzern steigt kräftig

Der Immobilienboom in Deutschland hat Besitzerinnen und Besitzern von
Häusern oder Eigentumswohnungen
in den vergangenen Jahren zu einem
kräftigen Anstieg ihres Vermögens verholfen. Bei Eigentümerhaushalten
lag das Nettovermögen 2017 im Mittel bei 277.000 Euro, das waren 37.200 Euro mehr als 2014. Bei
Mieterhaushalten betrug der Mittelwert dagegen lediglich 10.400 Euro. “Insbesondere die
Nettovermögen von Immobilieneigentümern haben sich in Folge der
gestiegenen Immobilienpreise erhöht”, heißt es im aktuellen Monatsbericht
der Bundesbank
.

Allerdings besitzen nur 44 Prozent der Privathaushalte in Deutschland
Wohneigentum. An vielen Menschen geht der Immobilienboom somit vorbei.
In anderen Ländern im Euroraum, etwa in Italien oder Spanien, liegt die Quote der Immobilienbesitzer mit zuletzt etwa 70 beziehungsweise
rund 80 Prozent deutlich höher.

Dennoch nahmen die Vermögen der privaten Haushalte
insgesamt zwischen 2014 und 2017 auf breiter Basis zu, wie aus der Bundesbank-Studie hervorgeht.
Demnach stieg das durchschnittliche Nettovermögen um rund neun
Prozent auf etwa 232.800 Euro. Bei vielen Mieterhaushalten und Haushalten der ärmeren
Bevölkerungshälfte stünden vor allem höhere Einkommen hinter den
Zuwächsen. Nach wie vor seien die Vermögen aber sehr ungleich
verteilt.

West-Haushalte im Schnitt deutlich reicher als Ost-Haushalte

Der Bundesbank zufolge besaßen 2017 die reichsten zehn
Prozent der Haushalte etwa 55 Prozent des gesamten
Nettovermögens. 2014 waren das noch 60 Prozent, 2010 und 2011 noch
59 Prozent. Die Bundesbank warnte davor, aus dieser
Entwicklung einen Trend abzulesen. 2017 beteiligten sich im
Vergleich zu vorangegangenen Untersuchungen weniger sehr reiche
Haushalte an der Erhebung.

Die Ungleichheit zeigt sich vor allem im Vergleich mit dem sogenannten
Median, der die Haushalte in eine reichere und ärmere Hälfte
teilt. Dieser Wert lag 2017 bei einem Nettovermögen bei 70.800 Euro.
Dabei weist die Untersuchung auch weiter große Unterschiede
zwischen West- und Ostdeutschland auf. Haushalte im
Osten besaßen 2017 im Mittel nur ein Vermögen von 23.400 Euro. Im Westen
Deutschlands waren es dagegen mit 92.500 Euro viermal so viel.
“Hierfür spielt vermutlich der geringere Anteil an
Wohneigentümern in den neuen Bundesländern eine Rolle”,
schreiben die Studienautoren.

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