/Union kommt gegen Regensburg nicht über ein 2:2 hinaus

Union kommt gegen Regensburg nicht über ein 2:2 hinaus

Beim 1. FC Union haben sie sich in dieser Woche etwas nachdrücklicher zu ihren Zielen benannt. Manager Oliver Ruhnert bekräftigte, man wolle natürlich den dritten Platz erreichen, Urs Fischer und Präsident Dirk Zingler sahen es genauso. Am Freitagabend untermalten die Fans des Zweitligisten die etwas klarer formulierten Ambitionen mit einer schmucken Choreo, natürlich gehalten in den Farben rot und weiß. Auch sie wussten ja: Mit einem Sieg gegen den Tabellenanchten SSV Jahn Regensburg würde ihr Team mindestens bis Montag sogar auf Platz zwei vorrücken. Unions Spieler waren ebenfalls informiert, über ein 2:2 (1:1) kamen sie trotz einer starken zweiten Hälfte aber nicht hinaus. Fischer fasste die 93 Minuten recht präzise zusammen: “Es war ein Spiel mit Höhen und Tiefen, vor allem von meiner Mannschaft. Erst ein 60-minütiges Tief, dann ein 30-minütiges Hoch”, sagte er. In der ersten Stunde habe sein Team keine Sicherheit gehabt, “Regensburg war die eindeutig bessere Mannschaft”.

Das Spiel begann schwungvoll, beide Seiten wirkten gewillt, dem neuen Rasen an der Alten Försterei einen würdigen Auftakt zu bereiten. Die erste Torchance verbuchten die Regensburger. Benedikt Saller bediente Sargis Adamyan, der aus wenigen Metern am gut reagierenden Rafal Gikiewicz im Berliner Tor scheiterte.

Es sollte aber nicht lange dauern, bis vor 20.243 Zuschauern das Premierentor auf dem frisch verlegten Stadionrasen fiel. Felix Kroos verlagerte die Seite, indem er den Ball präzise die Diagonale entlang schlug, genau in den Lauf von Linksverteidiger Ken Reichel. Der hatte Zeit, blickte hoch, suchte und fand mit seiner Flanke Sebastian Andersson. Der schwedische Stürmer der Berliner dankte mit seinem elften Saisontor. Zwölf Minuten waren gespielt und der 1. FC Union just in diesem Moment auf Tabellenplatz zwei.

Umstrittener Handelfmeter führt zum Ausgleich

Ein schöner Zustand, den die feierenden Berliner Fans allerdings nur kurz genießen durften. Zwar hätte Marcel Hartel nach einer Flanke von Kapitän Christopher Trimmel fast auf 2:0 erhöht, als sein Kopfballversuch am Außennetz landete, doch fiel das Tor nach einer Viertelstunde eben auf der anderen Seite.

Die Entstehung war umstritten und von der Tribüne aus kaum zu erkennen. Innenverteidiger Florian Hübner hatte sich in einen wuchtigen Schuss des Regensburger Stürmers Sargis Adamyan geworfen, der Ball flog ins Seitenaus – doch statt Eckball gab es Handelfmeter für die Gäste. Unions Spieler protestierten wild, allein es half nichts. Schiedsrichter Harm Osmers hatte genauso wenig Nachsicht wie anschließend Adamyan, der Gikiewicz täuschte und flach zum 1:1 einschob. Wer ob des vermeintlich ungerechten Elfemeters mehr tobte, Gikiewicz oder die Fans im Stehblock auf der Waldseite, war nur schwer auszumachen. Allerdings konnte Osmers lediglich den wütenden Keeper bestrafen, Gelb wegen Reklamierens.

Das Duell, das so intensiv begonnen hatte, blieb auf gutem Niveau. Auf Regensburger Seite belebten vor allem Torschütze Adamyan und Sturmpartner Jann George die Offensive, die Berliner versuchten häufig über Abdullahis linke Seite Tormöglichkeiten zu kreieren. Allzu zielstrebig wirkten die Mannschaft von Urs Fischer dabei aber nicht. “Wir sind nicht gut auf die zweiten Bälle gegangen”, fand Polter, Gästetrainer Achim Beierlorzer präzisierte: “Wir haben Union immer wieder unter Druck gesetzt, geärgert, hatten gute Umschaltmomente.” Gern hätte er schon vor der Pause eine Führung verbucht, was gegen lethargisch auftretende Berliner durchaus gerechtfertigt gewesen wäre.

Urs Fischers späte Wechsel fruchten

Nach dem Seitenwechsel holte Regensburg Versäumtes nach. Begünstigt durch einen Fehlpass von Kroos kam Hamadi Al Ghaddioui frei zum Schuss, Gikiewicz parierte prächtig. Als dann knapp eine Stunde gespielt war, gab es das Duell erneut. Nur siegte dieses Mal der Regensburger, der zuvor Manuel Friedrich abgeschüttelt hatte. Gikiewicz war zwar noch am Flachschuss dran, musste den Ball aber ins Tor trudeln lassen. Fischer reagierte und schickte die offensiv ausgerichteten Joshua Mees und Robert Zulj aufs Feld, die Marcel Hartel und Manuel Schmiedebach ersetzten. Nach etwas über 70 Minuten durfte auch Stürmer Sebastian Polter – er kam für Felix Kroos – eingreifen.

Die Wechsel fruchteten, Union drückte nun. “Als wir nichts mehr zu verlieren hatten, haben wir das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten”, sagte Fischer zu jener Phase, in der beste Chancen heraussprangen. Erst Polter aber nutzte nach 83 Minuten eine dieser und drückte den Ball nach einem Eckball von Trimmel per Kopf über die Linie. Das Publikum war nun voll da, Union drängte. Mees wäre fast das 3:2 geglückt, doch Regensburgs Torwart André Weis parierte dessen Kopfball. “Schlussendlich können wir mit dem Punkt zufrieden sein”, fand Fischer, der mit seinem Team erstmal Dritter bleibt.

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